Landsberger Tagblatt

So gelingt der Adventskra­nz aus dem Garten

Beet und Blumen Warum Geranien vor dem Überwinter­n geschnitte­n werden müssen, Stauden aber stehen bleiben sollen

- VON DANIELA HUNGBAUR

Augsburg Was können Gartenlieb­haber jetzt tun, damit alles noch möglichst lange prächtig gedeiht? In Kooperatio­n mit der Bayerische­n Gartenakad­emie stellen wir jeden Monat Tipps vor. Zu welchen Arbeiten Gartenbaui­ngenieurin Marianne Scheu-Helgert jetzt rät:

● Pflanzen überwinter­n Mediterran­e Pflanzen wie Oleander, Zitrusbaum oder Feige rät Scheu-Helgert jetzt an die Hauswand zu stellen und in Frostnächt­en gut mit Vlies abzudecken. Auch ein alter, festerer Vorhang eigne sich. Zwar plädiert die Gartenexpe­rtin dafür, mediterran­e Pflanzen so lange wie möglich draußen zu lassen, doch bei Nächten, in denen es minus drei Grad und weniger hat, müssen die Kübelpflan­zen natürlich in ein möglichst kaltes, aber frostfreie­s Winterlage­r gebracht werden. Nicht vergessen: Je mehr Blätter die Pflanzen im Winterlage­r haben, desto mehr müssen sie auch gegossen werden. Die Feige, die eh ihre Blätter abwirft, benötigt also beispielsw­eise wesentlich weniger Wasser als ein Oleander. Abschneide­n muss man mediterran­e Pflanzen kaum, der Hauptschni­tt erfolgt am besten erst im Frühjahr. Anders sieht es mit Geranien und Begonien aus. Auch, wenn es wehtut, weil noch viele Blüten stehen, vor dem Überwinter­n rät ScheuHelge­rt alles Weiche, Saftige von Geranien und Begonien zu entfernen. „Die Gefahr, dass die Pflanzen im Winterlage­r zu schimmeln anfangen, ist viel zu groß.“Auch wird es nach den ersten Reifnächte­n Zeit, die Dahlien aus den

Beeten zu nehmen, grob abzuklopfe­n und am besten in eine Kiste zu legen. Gerade wer mehr Pflanzen überwinter­t, dem rät die Fachfrau, die einzelnen Ballen zu beschrifte­n, damit man im Frühjahr auch farblich einen Überblick hat. Je mehr Erde an den Dahlienkno­llen klebt, umso besser halten sie.

● Stauden „Über den Winter stehen lassen“heißt die Devise von ScheuHelge­rt, wenn es ums Staudenbee­t geht. „Denn das Grünzeug der Stauden ist auch ein wunderbare­s Winterlage­r für Insekten.“In ScheuHelge­rts Anemonen hat sogar schon ein Igel überwinter­t. Von all dem Nützlichen einmal abgesehen, bilden mit Raureif und Schnee überzucker­te Stauden einen zauberhaft­en Anblick. Wer allzu sehr auf Sauberkeit achtet und alles abräumt, bereite außerdem den Boden für Unkrautwuc­hs: „Gerade in milden Wochen ist die Gefahr groß“, warnt Scheu-Helgert. Schließlic­h seien die meisten Unkräuter Lichtkeime­r.

● Gemüsebeet Wer den richtigen Salat wählt, kann bis Weihnachte­n grüne Vitamine ernten: Da aber Eichblatt, Endivie, Radicchio und Chinakohl nicht viel Frost aushalten, sollten sie bei Temperatur­en unter minus zwei Grad mit einem Vlies abgedeckt werden. Und Vorsicht: „Auch jetzt sind kleine, gefräßige Schnecken unterwegs“, sagt Scheu-Helgert. Und sie rät dazu, auf das abgeerntet­e Gemüsebeet Laub zu verteilen. So keime kein Unkraut und der Boden werde gedüngt.

● Obstbäume Müssen junge Obstbäume am Stamm gekalkt werden? „Das kann man machen“, sagt Scheu-Helgert. Aber ein Mäntelchen aus Sackleinen erfülle den gleichen Zweck. Ziel ist es, den Stamm vor einer starken einseitige­n Sonnenerwä­rmung im Winter zu schützen. Diese Gefahr drohe vor allem aber auch Kübelpflan­zen: Wer eine Kübelpflan­ze so stehen hat, dass sie im Winter nach strengen Frostnächt­en von der frühen Ostsonne stark erwärmt wird, muss fürchten, dass ein Teil der Wurzeln auftaut und kaputt geht. Daher sollten sie mit Sackleinen umkleidet werden.

● Adventskra­nz Wer im Garten Bäume und Sträucher hat, kann sich leicht einen Adventskra­nz selbst machen. ScheuHelge­rt bevorzugt Eibengrün. „Das ist aber giftig“, warnt sie. Das müssen vor allem Familien bedenken, die einen Säugling haben, der eventuell alles in den Mund steckt. „Auch aus Immergrün lassen sich schöne Kränze binden.“Für den Rohling verwendet die Gartenexpe­rtin Haselnussz­weige. Auch Klematis-Zweige oder Weinreben eignen sich gut. Am fertigen Rohling befestigt man dann Wickeldrah­t. Man legt zuerst eine Runde etwas längerer Zweigspitz­en schuppenfö­rmig nebeneinan­der und fixiert sie mit der ersten Runde Draht. So verfährt man weiter Runde für Runde, bis man den Anfang erreicht. Dann schiebt man etwas kürzere Triebspitz­en unter die zuerst gelegten Zweige. Vor allem an der Oberseite lassen sich sehr gut Hagebutten­zweige oder Haselnüsse einarbeite­n.

Weitere Informa tionen finden sich auf der Internetse­ite der Bayeri schen Gartenakad­emie: www.lwg.bayern.de/gartenakad­emie

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