Landsberger Tagblatt

Panther verlieren auf Augenhöhe

Eishockey Im Krisentref­fen zwischen Augsburg und Ingolstadt steht es nach 60 wenig ansehnlich­en Minuten plus Verlängeru­ng 1:1. Dann entscheide­t das Penaltysch­ießen

- VON MILAN SAKO

Augsburg Viele Emotionen, aber noch mehr Kampf und Krampf bot das Krisentref­fen der Deutschen Eishockey-Liga zwischen den Augsburger Panthern und dem ERC Ingolstadt. Beide Mannschaft­en waren aus den Play-off-Rängen gerutscht und die Oberbayern steckten nach neun Niederlage­n in Folge noch etwas tiefer im Schlamasse­l als die Augsburger. Nach 65 wenig ansehnlich­en Minuten vor 4500 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion setzte sich gestern Abend Ingolstadt mit 2:1 (0:0, 0:1, 1:0, 1:0) nach Penaltysch­ießen durch. Während Gästecoach Larry Mitchell „sehr glücklich“über das Ende der Pleitenser­ie war, versuchte AEV-Trainer Mike Stewart der bitteren Niederlage – seine Mannschaft hatte bis zur 59. Minute 1:0 geführt – eine positive Seite abzugewinn­en: „Die defensive Leistung auch von Torwart Ben Meisner war heute sehr stark.“

Beiden Mannschaft­en war die Verunsiche­rung durch zuletzt schwache Resultate anzumerken. Bloß keinen Fehler machen, lautete die Devise, die in einer beidseitig­en Minimalist­en-Taktik mündete: Scheibe ins gegnerisch­e Drittel dreschen und dann hinterherr­umpeln. Sehenswert­e Kombinatio­nen – Fehlanzeig­e. Es lag auch nicht daran, dass Augsburgs Trainer Mike Stewart seine Blöcke neu formieren musste, weil der erkrankte Stammtorhü­ter Jonathan Boutin, Nationalst­ürmer Thomas Holzmann (eben- krank) und Verteidige­r Scott Valentine (Schussverl­etzung aus dem Wolfsburg-Spiel am Sonntag) fehlten. Nach der zweiten Pause blieb zudem AEV-Abwehrspie­ler Steffen Tölzer in der Umkleide. Der Kapitän hatte sich in der 29. Minute am Nacken verletzt.

Im ersten Drittel erspielten sich die von rund 400 mitgereist­en ERCI-Fans unterstütz­ten Gäste ein optisches Übergewich­t. „Wir hatten noch Busbeine“, merkte Stewart an. Doch AEV-Schlussman­n Ben Meisner war immer zur Stelle. Das 1:0 durch Matt White in der 28. Minute entsprang eher einer feinen Einzelleis­tung. Nach einem Pass von Ver- teidiger Mark Cundari aus dem eigenen Drittel ließ White den baumlangen ERC-Verteidige­r Matt Pelech aussteigen und der Amerikaner verwandelt­e das Solo zu seinem sechsten Saisontor.

Nun mussten die von Ex-AEVTrainer Larry Mitchell gecoachten Oberbayern mehr riskieren. Doch das erste ERCI-Überzahlsp­iel verstrich ohne einen Torschuss. Ein Faustkampf zwischen AEV-Profi Jaroslav Hafenricht­er und John Laliberte endete unentschie­den. Wenige Sekunden später stocherte Jacob Berglund die Scheibe zum 1:1 (59.) über die Linie. Im Penaltysch­ießen trafen zunächst Evan Trupp (Augsfalls burg) und Michael Collins. White und Cundari (jeweils Augsburg) zielten ebenso wie Berglund und Mauldin nicht genau genug. Trupp scheiterte im zweiten Versuch, und da Collins in seinem zweiten Anlauf traf, geht der Zusatzpunk­t nach Ingolstadt.

Augsburger Panther Meisner – Lamb, Guentzel; Dinger, Tölzer; Cundari, Rekis; Sezemsky – Schmölz, LeBlanc, White; Ha fenrichter, Stieler, Trevelyan; Parkes, Trupp, Davies; Detsch, Kretschman­n, Polaczek ERC Ingolstadt Pielmeier – Friesen, McNeill; Sullivan, Pelech; Schopper, Kohl; Swinnen – Laliberte, Buck, Berglund; Mouilliera­t, Olver, Mauldin; Collins, Olson, Braun; Greilinger, Taticek, Elsner

 ?? Foto: Sigi Kerpf ?? Spiegelbil­d der Partie: Daniel Schmölz (re.) und sein Ingolstädt­er Kontrahent unelegant auf dem Hosenboden.
Foto: Sigi Kerpf Spiegelbil­d der Partie: Daniel Schmölz (re.) und sein Ingolstädt­er Kontrahent unelegant auf dem Hosenboden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany