Bahnhofsklo: Jetzt muss der Hochdruckreiniger ran
Verschmutzung Die Gemeinde Geltendorf sucht nach einer Reinigungskraft, die sich täglich um den WC-Container kümmert. Momentan sind hier die Bauhofmitarbeiter gefragt
Geltendorf Bahnhofstoiletten sind selten angenehme Aufenthaltsorte, doch in Geltendorf ist die Situation besonders schlimm. Das LT erreichte bereits ein empörter Anruf eines älteren Westuferbürgers, der sich dort ekelt, und auch im Gemeinderat Geltendorf wurde das Problem der Verschmutzung kurz angesprochen. Zwar reinigen sich, wie Geschäftsstellenleiter Florian Hänle dem LT erläuterte, die Klobrillen selbst, doch das Drumherum wird verschmutzt. „Das kann man nicht verhindern.“Der Toilettencontainer am Bahnhof sei durchgehend geöffnet.
Die Gemeinde hatte laut Hänle bis vor Kurzem eine Reinigungskraft, die täglich eine Stunde dort für Ordnung sorgte. Doch die Frau habe gekündigt, und nun stünden nur die Bauhofmitarbeiter zur Verfügung, die die Edelstahlkabine manchmal reinigen. Der Innenraum kann mit einem Hochdruckreiniger werden. Aber der Bauhof arbeite nicht am Wochenende. Die Stelle für eine Reinigungskraft sei bereits ausgeschrieben, doch bisher habe sich noch niemand gemeldet. „Wir suchen eine neue Putzkraft.“ Hänle hofft darauf, noch Zuschriften zu bekommen. Wenn nicht, müssten vielleicht auch Reinigungskräfte, die in anderen gemeindlichen Gebäuden eingesetzt seien, in der Toilette am Bahnhof putzen. „Aber auch an anderer Stelle ist die Personalsituation eng.“
Einfach die Toilette dichtmachen, wie es in der Gemeinderatssitzung scherzhaft angesprochen wurde, das ist nicht möglich, wie Hänle erläutert. Denn man sei wegen der Zuschüsse gebunden. Die 120000 Euro für die Toilettenanlage musste die Gemeinde nicht alleine aufbringen, 37 500 Euro gab es als staatli- chen Zuschuss. Diese Gelder sind jedoch für zehn Jahre an Auflagen gebunden: Die Benutzung der Toilette muss kostenfrei sein und sie muss natürlich geöffnet sein.
In Geltendorf war lange darüber diskutiert worden, ob die Gemeinde überhaupt Geld für eine öffentliche Toilette dort in die Hand nehmen soll. Da das Bahnhofsgebäude vor Jahren verkauft worden ist, stehen die einstigen Bahnhofstoiletten nicht mehr zur Verfügung. Als Endgesäubert punkt der S-Bahnstrecke kommen hier aber Passagiere an, die nach einer dreiviertel Stunde Fahrt mal austreten müssen.
Die Deutsche Bahn war jedoch nicht dazu zu bewegen, in eine Toilettenanlage zu investieren. 2014 entschloss sich der Gemeinderat dann, selbst Geld in die Hand zu nehmen und wie in Kaufering einen Toilettencontainer aufzustellen. Und eigentlich ist der so konstruiert, dass es auch bei häufiger und wenig sorgsamer Nutzung relativ sauber bleibt. Klobrille und Urinal sind beispielsweise selbstreinigend.
Trotzdem lädt der derzeitige Anblick nicht gerade zu einem Besuch ein, seit das tägliche Saubermachen entfallen ist. Herbstlaub und Abfälle liegen am Boden, die Anlage wirkt ungepflegt.
Der Reinigungsrhythmus bei den öffentlichen Toiletten sei sehr unterschiedlich, sagt Hänle. Er hofft, bald wieder eine Reinigungskraft einstellen zu können, die dort für Ordnung sorgt.
Die Personalsituation ist auch an anderer Stelle eng