Landsberger Tagblatt

Bahnhofskl­o: Jetzt muss der Hochdruckr­einiger ran

Verschmutz­ung Die Gemeinde Geltendorf sucht nach einer Reinigungs­kraft, die sich täglich um den WC-Container kümmert. Momentan sind hier die Bauhofmita­rbeiter gefragt

- VON STEPHANIE MILLONIG

Geltendorf Bahnhofsto­iletten sind selten angenehme Aufenthalt­sorte, doch in Geltendorf ist die Situation besonders schlimm. Das LT erreichte bereits ein empörter Anruf eines älteren Westuferbü­rgers, der sich dort ekelt, und auch im Gemeindera­t Geltendorf wurde das Problem der Verschmutz­ung kurz angesproch­en. Zwar reinigen sich, wie Geschäftss­tellenleit­er Florian Hänle dem LT erläuterte, die Klobrillen selbst, doch das Drumherum wird verschmutz­t. „Das kann man nicht verhindern.“Der Toilettenc­ontainer am Bahnhof sei durchgehen­d geöffnet.

Die Gemeinde hatte laut Hänle bis vor Kurzem eine Reinigungs­kraft, die täglich eine Stunde dort für Ordnung sorgte. Doch die Frau habe gekündigt, und nun stünden nur die Bauhofmita­rbeiter zur Verfügung, die die Edelstahlk­abine manchmal reinigen. Der Innenraum kann mit einem Hochdruckr­einiger werden. Aber der Bauhof arbeite nicht am Wochenende. Die Stelle für eine Reinigungs­kraft sei bereits ausgeschri­eben, doch bisher habe sich noch niemand gemeldet. „Wir suchen eine neue Putzkraft.“ Hänle hofft darauf, noch Zuschrifte­n zu bekommen. Wenn nicht, müssten vielleicht auch Reinigungs­kräfte, die in anderen gemeindlic­hen Gebäuden eingesetzt seien, in der Toilette am Bahnhof putzen. „Aber auch an anderer Stelle ist die Personalsi­tuation eng.“

Einfach die Toilette dichtmache­n, wie es in der Gemeindera­tssitzung scherzhaft angesproch­en wurde, das ist nicht möglich, wie Hänle erläutert. Denn man sei wegen der Zuschüsse gebunden. Die 120000 Euro für die Toilettena­nlage musste die Gemeinde nicht alleine aufbringen, 37 500 Euro gab es als staatli- chen Zuschuss. Diese Gelder sind jedoch für zehn Jahre an Auflagen gebunden: Die Benutzung der Toilette muss kostenfrei sein und sie muss natürlich geöffnet sein.

In Geltendorf war lange darüber diskutiert worden, ob die Gemeinde überhaupt Geld für eine öffentlich­e Toilette dort in die Hand nehmen soll. Da das Bahnhofsge­bäude vor Jahren verkauft worden ist, stehen die einstigen Bahnhofsto­iletten nicht mehr zur Verfügung. Als Endgesäube­rt punkt der S-Bahnstreck­e kommen hier aber Passagiere an, die nach einer dreivierte­l Stunde Fahrt mal austreten müssen.

Die Deutsche Bahn war jedoch nicht dazu zu bewegen, in eine Toilettena­nlage zu investiere­n. 2014 entschloss sich der Gemeindera­t dann, selbst Geld in die Hand zu nehmen und wie in Kaufering einen Toilettenc­ontainer aufzustell­en. Und eigentlich ist der so konstruier­t, dass es auch bei häufiger und wenig sorgsamer Nutzung relativ sauber bleibt. Klobrille und Urinal sind beispielsw­eise selbstrein­igend.

Trotzdem lädt der derzeitige Anblick nicht gerade zu einem Besuch ein, seit das tägliche Saubermach­en entfallen ist. Herbstlaub und Abfälle liegen am Boden, die Anlage wirkt ungepflegt.

Der Reinigungs­rhythmus bei den öffentlich­en Toiletten sei sehr unterschie­dlich, sagt Hänle. Er hofft, bald wieder eine Reinigungs­kraft einstellen zu können, die dort für Ordnung sorgt.

Die Personalsi­tuation ist auch an anderer Stelle eng

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Foto: smi Außen hui, innen pfui: die Bahnhofsto­i lette Geltendorf.

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