Keine 0ne Man Show
Jubiläum 25 Jahre Galerie Fritz-Winter-Atelier
Dießen
25 Jahre Galerie im FritzWinter-Atelier in Dießen - das lockte Besucher in Scharen. Der Ausstellungsraum war bei der Jubiläumsausstellung „Besondere Bilder“von Fritz Winter regelrecht überfüllt. „So eine Galerie ist keine OneMan-Show.“
Michael Gausling, seit 25 Jahren Galerist im Fritz-Winter-Atelier, bedankte sich bei der Jubiläumsvernissage deshalb zunächst und vor allem bei den vielen Helfern, die ihn immer zuverlässig unterstützen. „Große Formate, wie sie aktuell ausgestellt werden, können schließlich nicht allein gehängt werden.“Großen Dank richtete der Galerist auch an die vielen Künstler, die in der Galerie bereits ausgestellt haben; die Zusammenarbeit sei in den allermeisten Fällen sehr schön gewesen. Zum Jubiläum werden natürlich Bilder des ehemaligen Hausherrn Fritz Winter, einem Großonkel von Michael Gausling, gezeigt. Beim Hängen rege sich zuweilen eine Neigung zum Monopolisieren, meinte Gausling schmunzelnd. „Du ertappst dich dabei, wie du fragst ‘na Fritz, passt’s so’?“, und es stelle sich das Gefühl ein, dass er wirklich herunterschaue von seinem Bild über der Eingangstür.
Über die Führung einer Galerie sagte Gausling, wechselnde Mechanismen in der Gesellschaft „machen es uns nicht leichter. Aber wenn nichts stattfindet, fällt der Künstler hinten runter und wird vergessen.“Deswegen und auch wegen schöner Erlebnisse mit Künstlern und Kunstwerken habe er diese Galerie und auch die im Unteren Schloss Pähl immer gern geführt und führe sie auch weiterhin mit Freude. Die Einführungsrede von Stefan Boes, Geschäftsführer von „KulturLand“und langjähriger Freund des Galeristen, zielte wegen des Jubiläums mehr auf die Galerie denn auf die ausgestellten Werke von Fritz Winter ab. Michael Gausling betreibe keine trockene Erinnerungsarbeit, vielmehr zeige er zwischen reinen Fritz-Winter-Schauen Weltkunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Als er 1992 die Galerie startete, sei Kultur auf dem Land, einem Ort wie Dießen, noch ein Wagnis gewesen, so Boes, „vor allem ohne Sicherung durch die öffentliche Hand, wie es in den meisten Fällen üblich ist“. Aber nicht der Galerist hatte Glück, „wir hatten Glück mit ihm“, viele wichtige Künstler hätten hier schon ausstellen können. Über Fritz Winter sagte Boes, der Maler habe im Atelier ein OEuvre mit einer Dichte hinterlassen, „wie Sie es in keinem Museum der Welt erleben werden“. In der aktuellen Schau zu sehen sind besondere Arbeiten aus allen Jahrzehnten des künstlerischen Schaffens von Fritz Winter. Der Künstler habe, obwohl einer der Vorreiter der Abstraktion, nie völlig gegenstandslos gemalt, immer seien Kleinigkeiten auf den Bildern erkennbar.
Ausstellung bis Sonntag, 11. Februar 2018. Öffnungszeiten Donnerstag bis Samstag 14 bis 18 Uhr, Sonntag 11 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung unter 08807 4559. Die Galerie ist vom 18. bis 27. Dezember geschlossen.
Im ständigen Austausch mit den Künstlern