Der Motor der Ortsgestaltung
Jubiläum Warum der Penzinger Gartenbauverein auch nach 50 Jahren einen wichtigen Auftrag hat
Penzing Mit einem lehrreichen Festakt im Gasthof Frank feierten die Gartenfreunde Penzing ihr 50-jähriges Bestehen.
Manfred Schmid als Zweiter Vorsitzender ließ das halbe Jahrhundert in Worten und Fotos Revue passieren, Vorsitzender Walter Honold freute sich, dass so viele Mitglieder und Gäste gekommen waren, und Heinz Drott, Vorsitzender des Kreisverbandes, gratulierte: „Sie alle haben den Gedanken des Naturund Umweltschutzes vorbildlich umgesetzt. In vielen Fällen waren Sie der Motor der Ortsgestaltung sowie Multiplikatoren bei Beratungen und in Vorträgen.“Drott blickte über den „Gartenzaun“hinaus: „Würde mancher einen Garten besitzen, hätten Psychiater weniger Arbeit. Viele Probleme wie Stress, Streit, Ungeduld und Unzufriedenheit wären beseitigt.“Unter diesen Umständen seien die Mitglieder der Gartenbauvereine „frei und glücklich“. Dabei werde zwar verschwiegen, „dass das schöne Stück Heimat auch Mühe und Schweiß kostet. Aber finden wir nicht Freude und Muße daran?“Die dem Verein von der Gemeinde kostenlos zur Verfügung gestellte Obstwiese rückte Bürgermeister Johannes Erhard in den Blick. Diese Anlage sei ein hervorragendes Lernbeispiel für die Kinder „über die Zusammenhänge in der Natur, von der Blüten-Bestäubung der Bienen über das Wachstum zum Apfel bis hin zum vitaminreichen Saft.“Erhard lobte die Mitglieder für die Pflege des öffentlichen Grünbereichs, zum Beispiel am Kreisverkehr an der Landsberger Straße, und überreichte den Gartenfreunden als Geschenk 250 Euro.
Eine „Lehrstunde“über den Nutzen der Insekten erteilte die Referentin, Professor Ulrike Windsperger: „Es geht nicht darum, möglichst viele Bienen zu haben. Wir müssen dafür sorgen, dass die Bienen genügend Pollen und Nektar finden.“Als „Hiobsbotschaft des Jahres 2017“nannte Windsperger das Verschwinden von 80 Prozent der Insekten – neben Bienen auch Wespen, Hummeln und Schmetterlinge. Diese Erkenntnis sei dramatisch, weil „alles in der Natur zusammenhängt“. Dringende Aufgabe der Gartenbauvereine sei es, zusammen mit den Gemeinden das Wissen um die Natur und ihre Gefährdung zu begreifen und sich für den Erhalt einzusetzen. Der Abend endete mit der Ehrung der Mitglieder, die den Verein vor 50 Jahren gegründet haben.