Heiter und besinnlich
Advent Im Landkreis eröffnen wieder die Christkindl- und Weihnachtsmärkte. Was eine Hexe auf Schloss Kaltenberg damit zu tun hat und worauf sich die Besucher einstellen können
Im Landkreis Landsberg eröffnen dieser Tage wieder Christkindlund Weihnachtsmärkte. Das Landsberger Tagblatt stellt einige von ihnen vor.
Landkreis Im vergangenen Jahr waren sie noch unter den Neulingen der Weihnachtsmarktanbieter, an den ersten drei Adventswochenenden folgt nun die Neuauflage: ein Märchenmarkt auf Schloss Kaltenberg, ganz anders als die herkömmlichen Christkindlmärkte. Vor allem Kinder sollten die Atmosphäre und die zauberhafte Stimmung der Vorweihnachtszeit erleben und gleichzeitig mit Wertvorstellungen und den Geschichten vergangener Zeiten bekannt gemacht werden.
Mit diesem Konzept starteten Heinrich Prinz von Bayern und sein Team in die Premierensaison – mit kleineren Anlaufschwierigkeiten, wie er zugibt: „Wir hatten überhaupt keine Erfahrungswerte, wie der neue Markt von den Besuchern angenommen würde.“Prinz Heinrich
Tausende von Lichtern im Märchenwald
spielt dabei auf die doch eher gescheiterten Versuche von externen Veranstaltern aus den Vorjahren an. Doch das ist nun Vergangenheit. Die Resonanz auf den Themenweihnachtsmarkt war zumindest so positiv, dass der Hausherr für die Neuauflage in diesem Jahr kaum mehr Schwierigkeiten hatte, Händler für Schloss Kaltenberg zu begeistern. So hat sich die Zahl der Marktstände mit 80 mehr als verdoppelt, wobei der Anteil der Gastro-Stände bei 15 liegt.
Das Gelände wurde noch einmal erweitert. Auch der stimmungsvolle Waldbereich neben dem Eingangstor ist heuer im Weihnachtsmarkt integriert. Schon jetzt flattern schö- ne Kleider als Deko aufgehängt in den Zweigen der Bäume im Wind und vermitteln den Eindruck zauberhafter Wesen, vor allem in den späteren Tagesstunden, angeleuchtet von Tausenden von Lichtern. Unübersehbar ist das Lebkuchenhaus, das auf eines der bekanntesten der Märchen der Gebrüder Grimm hinweist: Hänsel und Gretel. Die beiden werden dort zu sehen sein – und natürlich die Hexe, die allerdings gar nicht so böse ist. Prinz „Wir haben auch den Ofen weggelassen und die Hexe ist eher lustig drauf.“Der Prinz lässt seinem Team viel Freiraum, was sich auch in zahllosen Programmpunkten niederschlägt. Walking Acts, Barden, aber auch Blasmusik und Alphornbläser werden präsentiert, Feuershows und Elfentheater. „Damit wollen wir einfach etwas anderes bieten als die anderen Adventsmärkte.“Natürlich werde es ebenso Glühwein, Wildgerichte, heiße Esskastanien, Steaks, Würste und mehr geben. Doch wird wieder Wert auf solides Handwerk gelegt, Selbstgebackenes wird aus der Region angeliefert. Wer sein Glück sucht, der kann das an der Mühle tun, in der im Sommer Holzkohle gebrannt wird. Der Köhler ist mit dabei und verwandelt seine Köhlerei in ein Mitmachareal, in dem Hans das Glück sucht.
Und schon jetzt plant der Prinz weiteres Wachstum. Der Schlosshof, prädestiniert für Märchengeschichten, gehört für ihn künftig dazu, aus dem Turm könnte zum Beispiel Rapunzel ihr Haar herablassen, und die große Arena ... doch das sei Zukunftsmusik.
Etwas klassischer, aber nicht weniger stimmungsvoll wird der Landsberger Christkindlmarkt am Freitag in die Vorweihnachtszeit starten. 58 Händler hat der Marktverantwortliche Christoph Zerle wieder auf dem Hellmairplatz und dem Hauptplatz vereint, Nachzügler nicht ganz ausgeschlossen. Dabei setzt der Marktexperte auf KontiHeinrich: nuität und weiß, dass das auch die Besucher schätzen. So stellen die Stammhändler das Gros des Angebots. Zu den Rückkehrern gehört unter anderem die Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt mit ihrer Feuerzangenbowle.
Die Kulisse der Altstadt als Basis nutzend hat er einige wenige, aber vermutlich stimmige Änderungen vorgenommen. „Der Markt wird nicht vor dem Prolog des Christkindls öffnen.“Bislang war den Händlern erlaubt, ihre Stände schon in den Nachmittagsstunden zu öffnen, jetzt bleiben die Klappen bis 17 Uhr zu. „Das gehört sich einfach so“, ist Zerle überzeugt, und so gilt die gesamte Aufmerksamkeit der Premiere von Gina Michel, die in die Rolle des Christkindls schlüpft.
Und ab dem 16. Dezember gibt es ein letztes Mal die Gelegenheit, mit Soldaten des Lufttransportgeschwaders 61 – das zwei Tage vorher offiziell außer Dienst gestellt sein wird – einen Abschiedsglühwein am Stand der Fliegenden Weihnachtsmänner zu trinken.