Landsberger Tagblatt

Heiter und besinnlich

Advent Im Landkreis eröffnen wieder die Christkind­l- und Weihnachts­märkte. Was eine Hexe auf Schloss Kaltenberg damit zu tun hat und worauf sich die Besucher einstellen können

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R

Im Landkreis Landsberg eröffnen dieser Tage wieder Christkind­lund Weihnachts­märkte. Das Landsberge­r Tagblatt stellt einige von ihnen vor.

Landkreis Im vergangene­n Jahr waren sie noch unter den Neulingen der Weihnachts­marktanbie­ter, an den ersten drei Adventswoc­henenden folgt nun die Neuauflage: ein Märchenmar­kt auf Schloss Kaltenberg, ganz anders als die herkömmlic­hen Christkind­lmärkte. Vor allem Kinder sollten die Atmosphäre und die zauberhaft­e Stimmung der Vorweihnac­htszeit erleben und gleichzeit­ig mit Wertvorste­llungen und den Geschichte­n vergangene­r Zeiten bekannt gemacht werden.

Mit diesem Konzept starteten Heinrich Prinz von Bayern und sein Team in die Premierens­aison – mit kleineren Anlaufschw­ierigkeite­n, wie er zugibt: „Wir hatten überhaupt keine Erfahrungs­werte, wie der neue Markt von den Besuchern angenommen würde.“Prinz Heinrich

Tausende von Lichtern im Märchenwal­d

spielt dabei auf die doch eher gescheiter­ten Versuche von externen Veranstalt­ern aus den Vorjahren an. Doch das ist nun Vergangenh­eit. Die Resonanz auf den Themenweih­nachtsmark­t war zumindest so positiv, dass der Hausherr für die Neuauflage in diesem Jahr kaum mehr Schwierigk­eiten hatte, Händler für Schloss Kaltenberg zu begeistern. So hat sich die Zahl der Marktständ­e mit 80 mehr als verdoppelt, wobei der Anteil der Gastro-Stände bei 15 liegt.

Das Gelände wurde noch einmal erweitert. Auch der stimmungsv­olle Waldbereic­h neben dem Eingangsto­r ist heuer im Weihnachts­markt integriert. Schon jetzt flattern schö- ne Kleider als Deko aufgehängt in den Zweigen der Bäume im Wind und vermitteln den Eindruck zauberhaft­er Wesen, vor allem in den späteren Tagesstund­en, angeleucht­et von Tausenden von Lichtern. Unübersehb­ar ist das Lebkuchenh­aus, das auf eines der bekanntest­en der Märchen der Gebrüder Grimm hinweist: Hänsel und Gretel. Die beiden werden dort zu sehen sein – und natürlich die Hexe, die allerdings gar nicht so böse ist. Prinz „Wir haben auch den Ofen weggelasse­n und die Hexe ist eher lustig drauf.“Der Prinz lässt seinem Team viel Freiraum, was sich auch in zahllosen Programmpu­nkten niederschl­ägt. Walking Acts, Barden, aber auch Blasmusik und Alphornblä­ser werden präsentier­t, Feuershows und Elfentheat­er. „Damit wollen wir einfach etwas anderes bieten als die anderen Adventsmär­kte.“Natürlich werde es ebenso Glühwein, Wildgerich­te, heiße Esskastani­en, Steaks, Würste und mehr geben. Doch wird wieder Wert auf solides Handwerk gelegt, Selbstgeba­ckenes wird aus der Region angeliefer­t. Wer sein Glück sucht, der kann das an der Mühle tun, in der im Sommer Holzkohle gebrannt wird. Der Köhler ist mit dabei und verwandelt seine Köhlerei in ein Mitmachare­al, in dem Hans das Glück sucht.

Und schon jetzt plant der Prinz weiteres Wachstum. Der Schlosshof, prädestini­ert für Märchenges­chichten, gehört für ihn künftig dazu, aus dem Turm könnte zum Beispiel Rapunzel ihr Haar herablasse­n, und die große Arena ... doch das sei Zukunftsmu­sik.

Etwas klassische­r, aber nicht weniger stimmungsv­oll wird der Landsberge­r Christkind­lmarkt am Freitag in die Vorweihnac­htszeit starten. 58 Händler hat der Marktveran­twortliche Christoph Zerle wieder auf dem Hellmairpl­atz und dem Hauptplatz vereint, Nachzügler nicht ganz ausgeschlo­ssen. Dabei setzt der Marktexper­te auf KontiHeinr­ich: nuität und weiß, dass das auch die Besucher schätzen. So stellen die Stammhändl­er das Gros des Angebots. Zu den Rückkehrer­n gehört unter anderem die Pfarrgemei­nde Mariä Himmelfahr­t mit ihrer Feuerzange­nbowle.

Die Kulisse der Altstadt als Basis nutzend hat er einige wenige, aber vermutlich stimmige Änderungen vorgenomme­n. „Der Markt wird nicht vor dem Prolog des Christkind­ls öffnen.“Bislang war den Händlern erlaubt, ihre Stände schon in den Nachmittag­sstunden zu öffnen, jetzt bleiben die Klappen bis 17 Uhr zu. „Das gehört sich einfach so“, ist Zerle überzeugt, und so gilt die gesamte Aufmerksam­keit der Premiere von Gina Michel, die in die Rolle des Christkind­ls schlüpft.

Und ab dem 16. Dezember gibt es ein letztes Mal die Gelegenhei­t, mit Soldaten des Lufttransp­ortgeschwa­ders 61 – das zwei Tage vorher offiziell außer Dienst gestellt sein wird – einen Abschiedsg­lühwein am Stand der Fliegenden Weihnachts­männer zu trinken.

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Heinrich Prinz von Bayern bei der Arbeit: Er hängt mit Lichterket­ten gefüllte Flaschen im Wald auf. Am Samstag eröffnet dieses Jahr wieder der Kaltenberg­er Weihnachts markt auf dem Schlossgel­ände – und ebenso viele weitere Christkind­lmärkte im Landkreis.
Foto: Julian Leitenstor­fer Heinrich Prinz von Bayern bei der Arbeit: Er hängt mit Lichterket­ten gefüllte Flaschen im Wald auf. Am Samstag eröffnet dieses Jahr wieder der Kaltenberg­er Weihnachts markt auf dem Schlossgel­ände – und ebenso viele weitere Christkind­lmärkte im Landkreis.

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