Bindung, Bildung und Beteiligung
SOS Kinderdorf Die Dießener Einrichtung feiert 2018 ihr 60-jähriges Bestehen
Dießen Das SOS-Kinderdorf feiert im kommenden Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Vorstandsvorsitzender Dr. Kay Vorwerk gab bei der Mitgliederversammlung in Dießen bekannt, dass dies am 8. Juni 2018 gefeiert wird. Sowohl Landrat Thomas Eichinger als auch Dießens Bürgermeister Herbert Kirsch sind laut Pressemitteilung „stolz“, dass die Erfolgsgeschichte von SOS-Kinderdorf Deutschland von Dießen aus ihren Verlauf genommen hat.
Vor knapp 60 Jahren waren die ersten Buben und Mädchen ins Kinderdorf eingezogen, heute ist der Verbund SOS-Kinderdorf Ammersee-Lech „einer der größten Dienstleister für den Landkreis“, wie Eichinger nicht nur mit Blick auf die unbegleiteten minderjährigen Asylbewerber betonte.
Dass der Standort in Dießen nach wie vor zukunftsträchtig ist, zeige sich daran, dass das Kinderdorf nun auch erweitert werden kann, ergänzte Kirsch. Das passt auch zur „Strategie 2024“des Vereins, nach der noch mehr Kinder und Jugendliche intensiver dabei unterstützt werden sollen, ihr eigenes Leben erfolgreich zu gestalten, so Vorwerk.
Er betonte, dass neben Beziehung, Bindung und Bildung vor allem die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen im SOS-Kinderdorf groß geschrieben wird – zum Beispiel über Kinderparlamente oder die regelmäßige Kinder- und Jugendkonferenz, die heuer mit rund 250 Teilnehmern in der Pfalz stattgefunden hat. Vorwerk wies auf die „Botschaft für Kinder“hin, die in Berlin entstanden ist. Hier hat der Verein ein Haus geschaffen, in dem er den Dialog mit Politik, Verbänden und interessierter Öffentlichkeit etablieren will: „Wir müssen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Lösungsansätze für die Herausforderungen der Zeit entwickeln.“
Auch beim Besuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel in der SOS-Dorfgemeinschaft Grimmen waren die Anliegen von Kindern und Jugendlichen ein Thema. Das Spendenaufkommen ist, wie in der Versammlung thematisiert wurde, im vergangenen Jahr um sechs Prozent gestiegen ist. Gleichzeitig gingen die Ausgaben für Verwaltung und Werbung auf knapp zwölf Prozent zurück. SOS-Kinderdorf setzte sich für positive Lebensbedingungen für alle Kinder und Jugendlichen ein, heißt es in der Presseerklärung. Dazu gehöre, ihre Rechtsstellung zu stärken.
So sei es ein Kernanliegen der Organisation, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, ihre Rechte zu erlangen und wahrzunehmen. Zu den Beteiligungsstrukturen in den Einrichtungen gehören Kinderdorfräte, Kinder- und Jugendparlamente, Beteiligungsmentoren und vereinsweite Kinderkonferenzen. Der Verein fordert die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz und setzt sich dafür ein, dass alle Kinder die gleichen Chancen erhalten.