Hurlach steht gut da
Bürgerversammlung Die Gemeinde wächst. Das erfordert aber auch einige Neuplanungen, zum Beispiel bei der Kindertagesstätte. Keine Fragen an den Bürgermeister
Hurlach Keine Wünsche, keine Anregungen, keine Kritik: In der Gemeinde Hurlach scheint alles zum Besten zu stehen, so zumindest der Eindruck bei der Bürgerversammlung. Oder der Bericht von Bürgermeister Wilhelm Böhm war so ausführlich, dass sich danach keine Fragen mehr auftaten. „Alle Bürger können gern zu meinen Sprechstunden ins Rathaus kommen und das persönliche Gespräch mit mir suchen“, sagte er.
Hurlach steht gut da. Knapp 3,6 Millionen Euro hoch ist der Geldbestand. Dazu kommen land- und forstwirtschaftliche sowie Kiesabbauflächen und vier Wohnhäuser, alles im Eigentum der Gemeinde. Die 350 000 Euro Kredite plus 450 000 Euro Bürgschaft für die Sport- und Kulturhalle nehmen sich neben diesen Besitztümern dürftig aus. Und Hurlach prosperiert, sagte Böhm. Die junge Gemeinde wachse vernünftig, Wohnbaugebiete werden nicht zu schnell aus dem Boden gestampft. Derzeit sind laut Böhm alle Plätze vergeben, es gebe aber Aussicht auf neues Bauland.
In den Gewerbegebieten haben sich etliche Firmen mit guten Bilanzen angesiedelt, was sich in steigenden Gewerbesteuereinnahmen widerspiegele. Im Ort werde alles unternommen, was ihn fit für die Zukunft mache. Aktuell ist das der Ausbau von Bahnhof- und Angerstraße mit Erneuerung der Wasserleitungen. Die östliche Umgehung ist fertig. Am Rathaus laufen demnächst die Arbeiten zur Brand- an, und auch für das Haus der Begegnung werden bald die Bagger anrollen. Auf dieses Projekt ist der Bürgermeister besonders stolz. Wenn das Haus fertig ist, findet darin nicht nur die Gemeindebücherei Platz für ihre Medien, auch die Senioren werden einen schönen Treff haben. Das Obergeschoss gehört den Musikern, für die es nicht nur einen großen Proberaum, sondern auch Unterrichtszimmer und Versorgungsräume gibt. Noch Zukunftsmusik sind die Auslagerung des Sportgeländes an die Sport- und Kulturhalle sowie ein Anbau ans Feuerwehrhaus. Ob Letzteres in den kommenden Haushalt aufgenommen werden kann, hänge von den Finanzen der Gemeinde ab.
Wichtiger sei derzeit die Erweiterung der Kindertagesstätte. 93 Kinder werden laut Böhm in drei Kindergartenund zwei Krippengruppen betreut. Der Platz ist nicht ausreichend, weshalb letzte noch zur Verfügung stehende Möglichkeiten im Rathaus ertüchtigt werden. „Danach ist Schluss“, betonte Böhm, die Gemeinde könne sich räumlich nicht weiter einschränken. Dem Bürgerschutzertüchtigung meister schwebt ein Neubau vor, auch, weil mit sehr hohen Förderungen zu rechnen sei. Böhm berichtete von einem Programm, wonach Neubauten von Kindertageseinrichtungen mit bis zu 85 Prozent der Bausumme gefördert würden.
In der Gemeinde werden – oder sind es bereits – die Spielplätze modernisiert. Der Freizeitsee im Nordosten ist laut Böhm ganz ausgebaggert. „Damit stehen drei Hektar Wasserfläche zur Verfügung.“Das Anrufsammeltaxi wird am Laufen gehalten, sollte aber mehr von den Bürgern genutzt werden, so Böhm.