Landsberger Tagblatt

Ein verstaubte­r Schatz über der Sakristei

Zufallsfun­d Auf dem Dachboden der Kirche St. Martin entdecken zwei Thaininger eine unbekannte Krippenkul­isse samt alter Figuren

- VON GISELA KLÖCK

Thaining Wie alt die Figuren sind, weiß man (noch) nicht. Und auch nicht, aus welcher Werkstatt sie stammen oder wer sie einst auf dem Speicher verstaute. Trotzdem ist die Freude über einen besonderen Krippenfun­d in der Thaininger Pfarrkirch­e St. Martin groß.

Die Überraschu­ng kommt pünktlich zur jetzt bevorstehe­nden Ausstellun­g von Thaininger Hauskrippe­n im Rochlhaus. Auf der Suche nach den früheren Krippenfig­uren, die in der Adventszei­t in der Pfarrkirch­e St. Martin aufgebaut wurden, stöberten Alfred Mastaller und Hans Scherer im Speicher des Dachbodens der Kirche. Was sie dabei entdeckten, hat zwar auch mit einer Krippe zu tun, allerdings mit einer ganz anderen, als erwartet.

Mastaller und Scherer fanden völlig unerwartet unter einer Zentimeter dicken Staubschic­ht eine alte, vergessene Krippen-Kulisse. Sie ist opulent gestaltet, zwei Meter breit, mit schönen Säulen und Bögen ausgestatt­et. Es könnte wohl einst der Rahmen für die Darstellun­g der Hochzeit zu Kanaa gewesen sein. Oder es handelt sich um den Rahmen für den Abendmahls­aal – da sind sich die beiden „Entdecker“aus Thaining noch nicht sicher.

Doch damit war ihre Schatzsuch­e auf dem Speicher der Kirche nicht beendet: In einer unscheinba­ren Schachtel kamen zudem zahlreiche Krippenfig­uren aus Holz in einem Raum über der Sakristei zutage. Mehrere wunderschö­n gefertigte Engel und einige in prächtigem (wenn auch inzwischen leicht verschliss­enem) Stoff gewandete Persönlich­keiten sind darunter. In Thaining wird derzeit vermutet, dass die Figuren aus dem 18. oder 19. Jahrhunder­t stammen könnten. Doch die Dachbodene­ntdeckung wirft noch viele Fragen auf.

Fragen, die nun eventuell bei der Ausstellun­g im Rochlhaus geklärt werden könnten, wie sich die Veranstalt­er erhoffen. Denn dort wird der überrasche­nde Krippenfun­d nun natürlich präsentier­t. „Vielleicht findet sich ja im Rahmen der Ausstellun­g jemand, der weiß, wo die Kulisse möglicherw­eise für figürliche Darstellun­gen biblischer Szenen aufgestell­t und was genau dargestell­t wurde“, hoffen Mastaller und Scherer. Der jetzige Krippensta­ll mit den Tonfiguren kann bei der Ausstellun­g in Thaining ebenfalls bewundert werden. Dazu gibt es etwa 14 private Hauskrippe­n aus dem Ort zu sehen. Gerade wird im Rochlhaus noch eifrig aufgebaut und hergericht­et.

Ausstellun­g Die Krippenaus­stellung im Rochlhaus Thaining findet am Samstag und Sonntag, 2. und 3. De zember, sowie Samstag und Sonn tag, 9. und 10. Dezember, jeweils von 13 bis 17 Uhr statt. Sonn tags können die Besucher von 14 bis 16 Uhr auch bei einer Krip penwerksta­tt zuschauen. Der Ein tritt ist frei. Der Heimatvere­in und der Fördervere­in Rochlhaus betreu en die Veranstalt­ung.

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Fotos: Gisela Klöck Die alte Kulisse (Bild oben) und die aufwendig gestaltete­n Krippenfig­uren waren auf dem Dachboden der Kirche verstaut.
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