Der Verkehr stresst
Gesundheitsregion Ein Viertel der Pendler fährt über 50 Kilometer zur Arbeit. Der Weg zu Apotheken und Ärzten dagegen fast überall im Landkreis nicht weit
Landsberg Zum dritten Mal haben kürzlich die Mitglieder des Gesundheitsforums der „Gesundheitsregion plus Landkreis Landsberg“im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Landsberg getagt. Dabei ging es um die Frage, wie gut Ärzte und Apotheken für die Landkreisbevölkerung zu erreichen sind.
Karin Seeger und Dr. Werner Maier stellten den Vertretern aus dem Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen nun die noch ausstehenden Ergebnisse ihrer Bestandsund Bedarfsanalyse vor. Eine rechtlich „ordnungsgemäße“Versorgung der Bevölkerung mit Apotheken liegt vor, wenn die Entfernung zwischen Wohnort und Apotheke nicht mehr als sechs Kilometer beträgt. Dies ist für den Landkreis bis auf die Gemeinden Hofstetten und Thaining sowie die Randgebiete ihrer Nachbargemeinden gewährleistet, informiert eine Mitteilung des Landratsamts. Die Sechs-Kilometer-Distanz gelte auch für Praxisstandorte. Dahingehend könne die allgemeinärztliche Versorgung als ausreichend für den Landkreis bezeichnet werden.
Ein weiteres Ergebnis ist die hohe Verkehrsbelastung auf den Bundesund Kreisstraßen im Landkreis. Sie geht nicht nur mit einer erhöhten Unfallgefahr einher, sondern auch mit Stress für Pendler und mit Lärm- und Schadstoffbelastung für Anwohner. Auffällig sind die langen Wegstrecken, die Pendler zurücklegen. Etwa ein Viertel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die im Landkreis wohnen, fährt täglich 50 Kilometer und mehr zum Arbeitsplatz.
Nach der Präsentation der Ergebnisse diskutierten die Mitglieder des Gesundheitsforums gesundheitliche Themenfelder und legten Hand- fest. Für diese sollen Arbeitsgruppen (AG) bedarfsorientierte Projekte entwickeln. In den nächsten Wochen soll eine AG „Gesunde Schule/LehrerInnengesundheit“gegründet werden. Sie wird sich vorwiegend um das Thema psychische Gesunderhaltung kümmern. Aufgabe der AG „Akquise von Pflegekräften/Sicherstellung der pflegerischen Versorgung“wird sein, Strategien zu entwickeln, um dem steigenden Bedarf an Pflegekräften für den Landkreis gerecht zu werden. Hochrechnungen sagen für den Landkreis für das Jahr 2030 eine Zahl von rund 3607 Pflegebedürftigen voraus. Dies entspricht einem Anstieg um 39 Prozent gegenüber der Anzahl Pflegebedürftiger im Jahr 2015. Die Mitglieder der AG „Seniorengesundheit“werden helungsbedarfe rausfinden, welche gesundheitlichen Bedarfe bei der älteren Bevölkerung im Zentrum stehen.
Nachlesen Die neuen Teilergebnisse können auf der Homepage https://www.gesundheitsregionplus landsberg.de/downloads/ nachgelesen werden. Der etwa 200 seitige Abschluss bericht wird voraussichtlich im Januar auf der Homepage veröffentlicht.