Katze aus dem Sack
Zum Artikel „Winzige Wohnungen in Kaufering“vom 27. November:
Nun ist die Katze aus dem Sack ... und die betroffenen Pächter der Kleingartenanlage in der Bahnhofstraße erfahren es als Letzte. Es wird ihnen dürftig mündlich mitgeteilt, dass für das nächste Jahr Schluss ist. Ohne eine offizielle Kündigung samt Frist von sechs Monaten, ohne Entschädigungen? Für Gewächshäuser, Holzhütten und dergleichen, weil keine Ausgleichsflächen zur Verfügung stehen. Wer selber gärtnert, weiß, dass der Boden für das nächste Erntejahr vorbereitet wird. Umsonst!
Weder aus der Gemeindeverwaltung noch von den Gemeinderäten erfolgen Informationen, nicht einmal, als der Bauwerber das Projekt in der Gemeinderatssitzung öffentlich macht, werden die Betroffenen vorab über diesen Tagesordnungspunkt informiert. Dabei waren wir vor zwei Jahren bereits beim Bürgermeister vorstellig. Aber vielleicht hat man ja unbequeme Fragen verhindern wollen.
Das Entsetzen der Betroffenen ist entsprechend. Der zu Hilfe geholte Anwalt für Pachtrecht vertritt schon den Bauwerber. Wir sind verraten und verkauft worden. Das Bauprojekt selbst möchte ich gar nicht groß kommentieren, einkommensschwache Erwerbstätige, Rentner und Familien gehen mal wieder leer aus. Möblierte Wohnungen tauchen im Mietspiegel nicht auf, unterliegen keinerlei Kontrolle, kurzfristige Mietverträge sind angestrebt, es ist ein Kommen und Gehen – das macht das Geschäft so lukrativ. Man darf gespannt sein, wo dort die Mieten in zehn Jahren stehen und wie das „Bahnhofsviertel“sich dann entwickelt hat. Vielleicht sind dann die derzeitigen Anwohner die Flüchtenden.
Microwohnungen wurden durchgewunken – aber ein Mehrgenerationen-Projekt zum Beispiel ein Resthof im Kaufering Dorf, wird nicht angegangen... lauter Ausflüchte!
Carmen Iacone, Kaufering Wohnung suchen würde? Haben die Entscheider schon mal nachgedacht, dass eine solche Miniwohnung im günstigsten Fall über 16 Euro kalt der Quadratmeter kostet? Das allein ist schon Schwachsinn, die sollen besser für Familien günstigen Wohnraum schaffen. Wenn eine Firma solch ein Projekt mit solchen überteuerten Wohnungen durchziehen will, nur unter der Voraussetzung, dass sie auch einen gewissen Prozentsatz an günstigen Wohnungen baut. Es kommt mir komisch vor, dass der Gemeinderat das mit 20:2 Stimmen durchgewunken hat, eigentlich hatte ich eine bessere Meinung über ihn. Thomas Wenzel, Kaufering Abstimmung. Ich fürchte, die Mammutaufgabe Integration, zu der auch die Wohnungsfürsorge gehört, in Kaufering allein der gemeindlichen Asylintegrationsbeauftragten und einer handvoll Ehrenamtlichen zu überlassen, wird auf Dauer zu wenig sein. Reiner Dürr, Kaufering