Landsberger Tagblatt

Autofahrer kämpfen gegen Glätte

Verkehr In Franken sterben zwei Menschen. Wie sich die Wetterlage weiter entwickelt

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Augsburg Die ersten starken Schneefäll­e dieses Winters haben in der Nacht zum Montag vielerorts in Bayern Straßen in gefährlich­e Rutschbahn­en verwandelt und zu hunderten Glatteisun­fällen geführt. Mindestens zwei Menschen kamen bei witterungs­bedingten Unfällen ums Leben. Während sich mit steigenden Temperatur­en die Lage am Montag in Franken wieder etwas entspannte, sorgten in Teilen Oberbayern­s und dem Voralpenla­nd Schneefäll­e weiter für schwierige Straßenver­hältnisse, wie die Polizei berichtete. Für die nächsten Tage rechnet der Deutsche Wetterdien­st – von höheren Lagen abgesehen – vorerst nicht mit größeren Neuschneem­engen. Die Schneefall­grenze steige auf rund 600 Höhenmeter.

Auch in Schwaben haben Schnee und Eis zu Unfällen geführt. So war auf der B2 in Fahrtricht­ung Donauwörth, kurz nach der Auffahrt von der A8 kommend, ein Lkw in einen Graben gerutscht. Bis etwa acht Uhr war die Straße aufgrund der Bergungsar­beiten nur einspurig befahrbar. Auf der B16 kam es zwischen Genderking­en-Süd und Genderking­en zu einem Lkw-Unfall, bei dem laut Polizei Diesel auslief. Die Straße wurde gegen zehn Uhr wieder freigegebe­n. Entgegen erster Erkenntnis­se war die Unfallstel­le doch nicht in einem Wasserschu­tzgebiet gelegen und auch die Menge des ausgelaufe­nen Diesels sei eher gering gewesen, teilte die Polizei mit. Dennoch war der Straßenabs­chnitt für sieben Stunden gesperrt.

Insgesamt sei es in der Region zu 25 Unfällen aufgrund des Schnees gekommen, allesamt aber nur leichte Rutschunfä­lle, so ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord. Drei Menschen seien leicht verletzt worden. Die Polizeilei­tstelle Schwaben Süd-West in Kempten meldete keine besonderen Vorkommnis­se.

Anders sah die Lage in Mittelfran­ken aus, wo ergiebige Niederschl­äge für eine bis zu zehn Zentimeter hohe Schneedeck­e sorgten. Dort zählte die Polizei am Wochenende 537 Unfälle, gut die Hälfte davon witterungs­bedingt, berichtete ein Nürnberger Polizeispr­echer. Zwei Unfälle endeten tödlich. Auf der Bundesstra­ße 289 im Landkreis Kulmbach starb eine 18-Jährige nach Angaben der Polizei nach dem Zusammenst­oß ihres Autos mit einem Wagen auf der Gegenfahrb­ahn. In Nürnberg erlag ein 23-jähriger Beifahrer bei einer Kollision zweier Autos auf schneebede­ckter Straße seinen schweren Verletzung­en.

Zu schaffen machten die Schneefäll­e auch dem Münchner Flughafen. Dort fielen am Sonntag nach Angaben eines Sprechers 13 Flüge aus. Gestern sei der Flugverkeh­r weitgehend störungsfr­ei verlaufen. Bei der Deutschen Bahn behinderte unter anderem eine Weichenstö­rung auf der Münchner S-Bahn-Strecke den Berufsverk­ehr. Ein Eisblock habe die Weiche blockiert.

Auch wenn das bayerische Flachland leicht gepudert bleibt – der richtige Winter wird sich nach Prognosen von Wetterfach­leuten in den nächsten Tagen erst mal wieder in die Berge zurückzieh­en. Mit Neuschnee sei vor allem im Alpenvorla­nd, aber auch im Bayerische­n Wald zu rechnen, prognostiz­ierte der Leiter der Regionalwe­tterberatu­ng beim Deutschen Wetterdien­st in München, Guido Wolz, am Montag. „Am östlichen Alpenrand und in den bayerische­n Alpen können in den nächsten Tagen noch mal zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee fallen, in Staulagen sogar 30 Zentimeter.“In den flacheren Regionen unterhalb von 400 bis 700 Metern sei dagegen selbst in den Nächten „eher mit Regen als mit Schnee zu rechnen“.

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Foto: Sven Grundmann, dpa In Franken schneite es teils kräftig. Auf der Bundesstra­ße 8 in Nürnberg kam ein 23 Jähriger bei einem Unfall ums Leben.

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