Landsberger Tagblatt

Ein Leben mit Mut und Zivilcoura­ge

Bauausschu­ss Eine neue Gedenkstel­e soll an das Ehepaar Alois und Maria Elsner erinnern, die KZ-Häftlingen unter großer Gefahr halfen. Die Heymont-Tafel erhält einen neuen Platz

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R

Landsberg Im Katharinen­anger wird es bald unweit des Staatliche­n Hochbauamt­es zwei neue Stelen geben. Einmal zum Gedenken an das Ehepaar Alois und Maria Elsner, zum anderen für eine Erinnerung­stafel, die vom früheren US-amerikanis­chen Offizier Irving Heymont 1989 gestiftet wurde und derzeit an der Katharinen­schule angebracht ist.

Die europäisch­e Holocaustg­edenkstätt­e Stiftung, die Hans-Heiner-Martin-Stiftung, der Verein zur Förderung von Kultur und Leben in der Stadt Landsberg, der Historisch­e Verein und Landsbergs AltOberbür­germeister Franz-Xaver Rößle stiften zusammen zwei Bronze-Porträts, die nach Fotos von Alois und Maria Elsner modelliert wurden. Die werden nun auf eine Steinsäule montiert mit der Inschrift: „Alois und Maria Elsner – Sie retteten 1944/1945 KZ-Insassen des Lagers Kaufering III unter Lebensgefa­hr.“Die Gedenkstel­le, die insgesamt 1,80 Meter hoch werden soll, wird von der Stadt Landsberg auf öffentlich­em Grund gegenüber der Ecke Geschwiste­rScholl-Straße/ Alois-Elser-Straße westlich des Staatliche­n Hochbauamt­es errichtet werden. Den Sockel stellt der städtische Bauhof in Eigenregie her.

Zum Projektlei­ter hat die Holocaustg­edenkstätt­e Stiftung FranzXaver Rößle bestimmt. Mit der Aufstellun­g geht die Gedenkstel­e als unentgeltl­iche Sachschenk­ung an die Stadt Landsberg über.

Alois und Maria Elsner waren ein Ehepaar, das unter Lebensgefa­hr in den Jahren 1944 und 1945 KZ-Häftlingen in den Außenlager­n halfen, indem sie zum Beispiel Medikament­e, Lebensmitt­el oder Kleidung in die Krankenbar­acken schmuggelt­en. Posthum erhielt das Ehepaar am 24. Oktober in München die Auszeichnu­ng von Yad Vashem „Gerechte unter den Völkern“

berichtete).

Auf demselben Grundstück, nur wenige Meter entfernt an der Irving-Heymont-Straße, soll eine Erinnerung­stafel an einer Stele angebracht werden, die der von September bis Dezember 1945 für das damalige DP-Lager („Displaced Persons“) verantwort­liche US-Offizier im Jahr 1989 gestiftet hatte. Heymont wollte mit der Tafel an die damaligen Zustände erinnern. Zunächst war sie am Eingang der früheren Saarburgka­serne angebracht. Seit der Konversion der Militärlie­dann genschaft in ein Wohngebiet (Katharinen­anger) hängt die Tafel nur schlecht sichtbar an einer Hausecke der Grundschul­e Katharinen­vorstadt in der Saarburgst­raße.

Eine 150 Meter hohe Erinnerung­stele aus Muschelkal­k soll die Tafel künftig tragen. Die Inschrift: „Gestiftet von Colonel Irving Heymont, verantwort­licher Offizier im DP-Lager Landsberg im Jahr 1945.

Die Mitglieder des Bauausschu­sses gaben beiden Anliegen ihr einstimmig­es Plazet.

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Fotos: Julian Leitenstor­fer, Familie Elsner Im Katharinen­anger wird es bald zwei neue Stelen geben – eine zum Gedenken an das Ehepaar Alois und Maria Elsner und eine für die Heymont Tafel.
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Familie Elsner

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