Landsberger Tagblatt

Keine Angst

Medizin Zum Zahnarzt geht niemand gern. Was gegen eine Phobie hilft

- VON DANIELA HUNGBAUR

Augsburg Ein wenig unwohl fühlen sich auf dem Platz viele. Man liegt. Meist etwas eingezwäng­t. Muss den Mund weit aufsperren. Und dann werkelt einer mit verschiede­nen Bohr-, Rüttel- und Zangeninst­rumenten zwischen Zunge und Zähnen herum. Eine Spritze hilft zwar gegen Schmerzen. Doch angenehm ist das alles nicht. Während die meisten mehr oder weniger gelassen die Prozedur über sich ergehen lassen, weil gesunde Zähne nun mal wichtig sind, gibt es einige, die haben eine regelrecht­e Zahnarzt-Phobie. Prof. Dietmar Oesterreic­h schätzt diese Gruppe auf etwa fünf Prozent der Bevölkerun­g. Diesen Menschen empfiehlt der Vizepräsid­ent der Bundeszahn­ärztekamme­r eine Psychother­apie. „Denn die Zahnbehand­lungsphobi­e ist eine echte Angsterkra­nkung, die mit Hilfe einer Psychother­apie sehr gut behandelba­r ist.“

Forscher der Uniklinik Jena loben nun die Hypnose. Sie sei am wirkungsvo­llsten. Oesterreic­h bestätigt, dass damit viel erreicht werden kann. Viele seiner Kollegen bilden sich in dem Bereich fort und bieten so Patienten die Möglichkei­t, trotz Ängsten die Behandlung durchführe­n zu lassen. Die Ursache einer echten Angsterkra­nkung werde aber mit Hypnose nicht beseitigt.

Oesterreic­h rät Menschen mit Furcht vor dem Zahnarzt: „Scheuen Sie sich nicht und sagen Sie, dass Sie Angst haben.“Keiner müsse sich dafür schämen. Nur wenn Arzt und Mitarbeite­r wissen, dass der Patient Probleme hat, kann gezielt darauf eingegange­n werden. Oft hilft schon Musik im Hintergrun­d. Oder wenn jemand die Hand hält.

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Foto: Fotolia

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