Frei denken und für sich selbst einstehen
Landtagswahl Die FDP tritt mit Ulla Schäfer als Direktkandidatin an. Wofür sie steht
Landsberg Die FDP im Stimmkreis Landsberg-Fürstenfeldbruck/West zieht mit der Landsberger Umweltschutztechnikerin Ulla Schäfer als Direktkandidatin in die Landtagswahl im Herbst 2018. Bei der Nominierungsversammlung fielen auf sie sechs von acht Stimmen, es gab eine Enthaltung und eine Stimme für Christian Tietgen aus Olching.
Ulla Schäfer entstammt eigenen Worten zufolge einer politisch liberal geprägten Familie. Ihr Vater war für die Partei in ihrer Heimatstadt Coburg tätig. Es gebe auch eine historische Verbindung über ihren Ehemann zur liberalen Partei: Einer seiner Großväter habe die FDP in Bayern unter anderem mit Hildegard Hamm-Brücher gegründet. 2009 wurde Ulla Schäfer selbst Mitglied der Liberalen. Zwei Jahre später wurde die verheiratete Mutter zweier Mädchen Kreisvorsitzende der Partei, ein Amt, das sie vier Jahre ausübte. Aktuell ist sie Vizevorsitzende des Landsberger Ortsverbands. Als ihr politisches Leitmotiv benennt Schäfer das „freiheitliche Denken“, und damit verbunden „für sich selbst einzustehen, im Positiven wie im Negativen“. Konkret fühle sie sich vor allem den klassischen FDP-Themen verpflichtet: Damit der Staat in Forschung und Bildung investieren könne, müsse erst einmal der Steuertopf gefüllt werden. Das gehe nur durch eine blühende Wirtschaft, eine Voraussetzung für eine solche Prosperität sei zu deregulieren, anstatt der Wirtschaft noch mehr Vorschriften zu machen. Daneben möchte sich Schäfer dafür starkmachen, die Pflegesituation zu verbessern. Älter zu werden und auf Hilfe angewiesen zu sein, könne auf jeden zukommen. Daher sei es dringend nötig, junge Menschen für soziale Berufe zu begeistern – und sie auch in diesen zu halten, damit sie nicht etwa nach Skandinavien abwanderten. Dafür brauche es in Deutschland ein besseres Ansehen, eine attraktive Bezahlung, aber auch bessere Arbeitsbedingungen.
Bei der Wahl 2013 war die FDP landesweit auf 3,3 Prozent der Stimmen gekommen, im Stimmkreis auf 2,7 Prozent. Für die nächste Wahl hofft Schäfer auf bis zu acht Prozent im Land. Das wäre etwa die Größenordnung von 2008.