Weihnachtsmänner wollen weiter helfen
Benefizaktion Soldaten engagieren sich für Kinderhospiz. Die Nachfolge ist eigentlich geregelt
Landsberg In wenigen Tagen ist das LTG 61 in Landsberg endgültig Geschichte. Nach der formellen Außerdienststellung berichtete) wird das Geschwader am 31. Dezember auch offiziell aufgelöst. Doch die Soldaten, so sie noch vor Ort sind, kommen ihren Aufgaben und Pflichten bis zum letzten Tag nach. Das gilt auch für ihren ehrenamtlichen Einsatz für die Kinder des Hospizes in Bad Grönenbach. Auf dem Hauptplatz brühen sie Glühwein und braten Würstl. Allerdings ist die gute Laune nicht bei jedem ungetrübt. Gerüchte machen die Runde, dass der Treffpunkt der guten Sache im kommenden Jahr ebenfalls Geschichte sein könnte.
Die Stadt Landsberg ist in eine für sie unerquickliche Lage gekommen. Christoph Zerle, für den Christkindlmarkt zuständiger Mitarbeiter, sagt: „Wir haben Anfragen von Interessenten, wie zum Beispiel Vereinen, ähnliche Konditionen wie die fliegenden Weihnachtsmänner zu bekommen.“Das hätte die Stadt mit dem Verweis auf die bisherige Tradition der Benefizaktion zugunsten des Hospizes für todkranke Kinder durch das im Landkreis ansässige Geschwader abgelehnt. Jetzt, nach Auflösung des LTG 61, werde diese Argumentation schwerer.
Dabei hatten die Soldaten, die in dem Verein „Gemeinsam helfen“organisiert sind und das Kinderhospiz in den vergangenen Jahren mit 87 500 Euro unterstützten, ihre „Nachfolge“bereits geregelt. Aus den fliegenden Weihnachtsmännern des LTG wurden die des „Zentrums für Elektronische Kampfführung“Klosterlechfeld. Sie wurden angelernt und unterstützt. Kein Problem, meinen die Soldaten – „Gemeinsam helfen“ist nicht nur der Name, sondern auch Programm des Vereins. 1200 Euro hatten die Soldaten durch eine interne Versteigerung von privaten Gegenständen oder Dingen, die während der Auflösungsarbeiten keine Verwendung mehr fanden, erlöst. Den Scheck – zusätzlich zu dem Erlös aus der aktuellen Weihnachtsaktion – überreichte der stellvertretende Kommodore des LTG, Oberstleutnant Klaus Schierlinger, an die Pressesprecherin des Kinderhospizes.
Und auch ehemalige Geschwaderangehörige engagieren sich. So überreichte zum Beispiel auch Hauptmann Freddy Vesic vom Verein der ehemaligen Navigatoren 300 Euro und auch die Traditionsgemeinschaft des LTG sammelt regelmäßig Geld für das Kinderhospiz.
Und die Verantwortlichen aus Bad Grönenbach hoffen auf positive Nachrichten – nicht nur wegen des Geldes. Brigitte Waltl-Jensen, Pressesprecherin von St. Nikolaus: „Die Soldaten sind uns ans Herz gewachsen.“So unterstützen sie die todkranken Kinder nicht nur einmal im Jahr als Fliegende Weihnachtsmänner am Hauptplatz, sondern beteiligen sich auch während des Jahres an Aktionen des Hospizes, flogen immer wieder auch Hubschrauber dorthin, um den Geschwisterkindern Ablenkung und einige unbeschwerte Stunden zu ermöglichen.
Der Kommandeur der Lechfelder Einheit, Oberstleutnant Ulf Birkenstock, jedenfalls versichert: „Wir sind bereit.“Seine Soldaten seien gerne in Landsberg und wollen unbedingt mit ihrem Einsatz weiter helfen. Christoph Zerle vom städtischen Marktamt bestätigt, dass er sich im Frühjahr mit den Fliegenden Weihnachtsmänner für weitere Gespräche zusammensetzen will.