Wo kommt das Feuerwehrhaus hin?
Bauen Der Planungsausschuss und die Vertreter der Kauferinger Wehr haben sich auf zwei Standorte geeinigt. Warum es der Bürgermeister bei dem Thema nicht eilig hat
Kaufering Aus fünf mach zwei. Der Planungsausschuss des Kauferinger Marktgemeinderats und Vertreter der Feuerwehr haben in einer gemeinsamen Sitzung die Standorte für den Neubau des Feuerwehrhauses eingegrenzt. Übrig geblieben sind der bisherige Standort und der Wertstoffplatz in der Bayernstraße. Die endgültige Entscheidung trifft der Marktgemeinderat, zuvor sollen die Fraktionen aber intern beraten, welcher Standort favorisiert wird.
Bürgermeister Erich Püttner sieht derzeit keine Veranlassung, bei der Entscheidung auf die Tube zu drücken. „Das neue Feuerwehrhaus soll kein Thema im BürgermeisterWahlkampf werden“, sagt er. Zudem seien im Haushalt für das nächste Jahr zunächst nur Kosten für eine Vorplanung in Höhe von 100 000 Euro eingestellt worden und der finanzielle Spielraum der Marktgemeinde derzeit gering. Neben dem Neubau des Feuerwehrhauses (Kosten: rund fünf Millionen Euro) stünde auch die Sanierung der Kindertagesstätte Don Bosco mit drei Millionen Euro zu Buche. „2018 wird kein Feuerwehrhaus gebaut“, sagt der Rathauschef.
Aufseiten der Feuerwehr ist man da optimistischer. Auf der Internetseite ziehen die Verantwortlichen nach der gemeinsamen Sitzung folgende Bilanz: „Das bedeutet, dass wir eventuell bereits im Januar, spätestens jedoch im Februar eine Entscheidung des gesamten Marktgemeinderates über die Standortfrage haben werden“, ist unter „Aktuelles“zu lesen. Die Diskussion mit dem Planungsausschuss wird als fruchtbar und sachlich bezeichnet.
Grundlage für die Entscheidung in der Sitzung von Planungsausschuss und Feuerwehr war eine Standortanalyse eines Planungsbüros aus Bonn, das sich auf Projekte im Rettungswesen spezialisiert hat. Wie Bürgermeister Püttner im Gespräch mit unserer Zeitung sagt, schieden das Grundstück nördlich des Biomasse-Heizkraftwerks und die Fläche südlich der Realschule aus, weil sie deutlich schlechter erreichbar sind als die favorisierten. Im Bayerischen Feuerwehrgesetz wird dies als Abdeckungsgrad bezeichnet. Das heißt, dass jede an einer Straße gelegene Einsatzstelle von der Feuerwehr höchstens zehn Minuten nach Eingang einer Meldung erreicht werden muss.
Als schlichtweg nicht geeignet für den Neubau eines Feuerwehrhauses wird der alte Sportplatz östlich der Mittelschule gesehen. Und so blieben der bisherige Standort an der Ecke Bahnhofstraße/Iglinger Straße und der Wertstoffplatz an der Bayernstraße im Rennen. Für die Fläche, auf der derzeit das Feuerwehrhaus steht, gibt es laut Püttner bereits eine grobe Planung, die auch eine Wohnbebauung vorsieht. Die Gebäude der Feuerwehr sollen zu einem großen Teil neu gebaut werden. So sei unter anderem ein Längsbau vorgesehen, der an die alte Bundesstraße angrenzt.
Und wann fällt die Entscheidung zwischen den beiden verbliebenen Standorten? Bürgermeister Püttner möchte sich zunächst ein Stimmungsbild aus den einzelnen Fraktionen des Marktgemeinderates holen, welcher Standort favorisiert wird. Er würde das Thema gerne in der Sitzung des Marktgemeinderates am Mittwoch, 21. März, beraten. Denn dann müsste der Wahlkampf beendet sein und feststehen – nach einer sehr wahrscheinlichen Stichwahl –, wer künftig Bürgermeister in Kaufering ist.
Eine fruchtbare und sachliche Diskussion