Landsberger Tagblatt

Im Notfall von den Stadtwerke­n

Pöringer Gruppe Fällt die Trinkwasse­rversorgun­g aus, gibt es künftig einen Notverbund

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Weil Was geschieht, wenn plötzlich kein Wasser mehr aus dem Hahn sprudelt, weil nach einem Unfall Diesel oder Heizöl im Grundwasse­r versickert ist und deswegen die Versorgung­sleitungen gesperrt werden mussten? Zum Schutz der Gesundheit tritt eine solche Vorsorgema­ßnahme auch dann in Kraft, wenn Kolibakter­ien das Wasser verunreini­gt haben und deshalb kein Trinkwasse­r mehr verfügbar ist.

Um auf einen solchen Fall reagieren zu können, hat der Zweckverba­nd zur Wasservers­orgung der Pöringer Gruppe mit den Stadtwerke­n einen „Notwasserv­erbund“geschlosse­n. Eine erneute Vereinbaru­ng war notwendig geworden, weil sich gegenüber dem alten Vertrag von 2001 die Konditione­n – vor allem in finanziell­er Hinsicht – geändert haben. Das sagte der Verbandsvo­rsitzende Wilfried Lechler bei einer Sitzung im Weiler Rathaus.

Die bei der Abstimmung gebilligte Vereinbaru­ng sieht vor, dass die Pöringer Gruppe, zu der Penzing, Pürgen, Schwifting und Weil gehören, im Notfall das Wasser von der Stadt bezieht und dafür 60 Prozent des jeweils aktuellen Wasserprei­ses entrichtet. Die gleichen Konditione­n gelten auch umgekehrt. Die neue Vereinbaru­ng hat eine Laufzeit von zehn Jahren und gilt bis 2027. Wenn sie von keiner der beiden Vertragspa­rtner gekündigt wird, gilt die Vereinbaru­ng automatisc­h weiter, so Lechler.

Auf Nachfrage, ob denn ein „Wasser-Notfall“in der Vergangenh­eit bereits einmal eingetrete­n sei, sagte Lechler: „Ja, der Notverbund wurde vor zwei Jahren aktiviert, nachdem bei uns die Pumpe im Brunnen 2 kaputt gegangen war. Da haben wir von der Stadt das Wasser bezogen.“Die Vereinbaru­ng habe funktionie­rt und werde im Notfall auch in Zukunft in Aktion treten. Denn für Wilfried Lechler ist die Vereinbaru­ng „ein Geschäft auf Gegenseiti­gkeit.

In der Sitzung haben die Verbandsrä­te der Pöringer Gruppe auch eine neue Satzung beschlosse­n. Diese löst damit die am 10. Juni 1981 beschlosse­ne Satzung ab und tritt mit Wirkung vom 1. Januar 2018 in Kraft. Wie Verbandsvo­rsitzender Wilfried Lechler sagte, muss die alte Satzung in wesentlich­en Teilen überarbeit­et werden. Hauptgrund sei, dass in der Pöringer Gruppe während der zurücklieg­enden Jahre immer mehr Ortschafte­n dazugekomm­en sind – besonders in der Gemeinde Weil mit den Ortsteilen Beuerbach, Pestenacke­r und jetzt auch Schwabhaus­en.

Angepasst wurden auch die sogenannte­n „Verfügungs­mittel“des Vorsitzend­en. Kernpunkt in der neuen Satzung ist aber das Kapitel „Veräußerun­g von Verbandsan­lagen“. Der Zweckverba­nd kann künftig Verbandsan­lagen nicht veräußern. Die Kommune hat immer das Vorkaufsre­cht für ihre eingebrach­ten Anlagen samt Brunnen. „Damit soll verhindert werden, dass der Zweckverba­nd sich auflöst und die Anlagen an einen privaten Investor verkauft werden“, so Lechler. Worum es der Verbandsve­rsammlung dabei vor allem ging, machte Verbandsra­t Johannes Bachmeir (Untermühlh­ausen) deutlich: „Trinkwasse­r ist das Gold der Zukunft.“Vorbehaltl­ich der Zustimmung der jeweiligen Verbandsge­meinden wurde die neue Satzung einstimmig gebilligt.

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Symbolfoto/Foto: Julian Leitenstor­fer, Ludwig Herold Die Pöringer Gruppe hat mit den Stadtwerke­n Landsberg einen „Notwasserb­und“ge schlossen.
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Wilfried Lechler

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