Landsberger Tagblatt

Keine Drohgebärd­e, eine Absage

- VON ALEXANDRA LUTZENBERG­ER redaktion@landsberge­r tagblatt.de

Der Faschingsu­mzug ist aus Landsberg nicht wegzudenke­n. Auch wenn die Veranstalt­ung schon lange nichts mehr mit dem traditione­llen Gaudiwurm der Schüler zu tun hat, trifft es die Landsberge­r Faschingsg­emeinde ins Herz, wenn der Umzug Gefahr läuft, nicht stattzufin­den. Denn, wenn in Landsberg im Fasching eh schon kaum was los ist, dann soll wenigstens am Lumpigen gefeiert werden. Die letzten Jahre hielt der Faschingsv­erein diese Tradition am Leben und baute sie noch aus. Jetzt sagt er die Organisati­on ab – und informiert vorab nicht einmal die Stadt Landsberg, die auch Vereinsmit­glied ist.

Was steckt nun hinter dieser Absage, und ist die Stadt schuld, wie auf Facebook schon fleißig kommentier­t wird? „Landsberg, die Stadt der Verbote“, heißt es da. Das ist in diesem Fall zu einfach. Denn gerade der Landsberge­r OB war mehr als interessie­rt, die Tradition des Umzugs aufrechtzu­erhalten. Glaubt man der Stadt, so sind die Auflagen (zum Teil) dringend notwendig. Neuner fordert den Verein jetzt zu einem Treffen auf, um den Gaudiwurm weiter am Leben zu halten. Die neuen Auflagen stammen laut Stadt zudem von der Polizei – und sind in Sachen Sicherheit und Stau durchaus sinnvoll, denn im vergangene­n Jahr standen die Wagen oft zehn Minuten still, weil nichts weiterging. Warum soll eine Auflage, die den Gaudiwurm leichter durch die Stadt ziehen lässt, also so falsch sein? Falsch ist allerdings eine Auflage, die auf eine Startaufst­ellung verzichtet, das gäbe nur ein heilloses Durcheinan­der. Wie so oft steht hier mal wieder Aussage gegen Aussage, und man kann sich aussuchen, wem man nun glauben will. Traurig wäre es in der Tat, wenn der Umzug sterben würde, und damit auch der Lumpige Donnerstag. Denn außer dem Umzug ist hier sonst nur Trinken angesagt, das allein hat mit Fasching eigentlich wenig zu tun.

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