Die Region boomt
Analyse Der Landkreis liegt in der Studie eines Wirtschaftsmagazins auf einem Top-Platz. Das hat aber nicht nur positive Seiten
Landsberg Als „lebens- und liebenswert“hat der frühere Landrat Walter Eichner den Landkreis Landsberg gerne bezeichnet. Und unsere Region ist auch in Sachen Wirtschaft und Wohlstand auf dem Vormarsch. Im neuen Landkreis-Ranking des Magazins Focus Money rangiert der Landkreis Landsberg auf Platz 15 und hat im Vergleich zum Vorjahr damit einen Sprung um fast 50 Plätze nach oben gemacht.
Der Ammersee, die Nähe zu München, eine gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und eine blühende Wirtschaft – der Landkreis Landsberg wächst. Und er macht Boden gut im Landkreis-Ranking, das das Wirtschaftsmagazin zum 15. Mal aufgestellt hat. Untersucht wurden Faktoren wie Entwicklung der Arbeitslosenquote Einkommen, Bruttoinlandsprodukt, Erwerbstätigkeit, Bruttowertschöpfung, Investitionen und Bevölkerung. 381 Landkreise wurden untersucht, und Landsberg hat im Vergleich zum Vorjahr (Rang 62,5) die Top Ten nur knapp verfehlt. Dort rangieren ausschließlich Regionen aus Bayern und BadenWürttemberg. Das Rennen machte der Landkreis Böblingen vor den Toren Stuttgarts, welcher der Studie zufolge die wirtschaftsstärkste Region Deutschlands ist.
Dahinter folgen Ingolstadt, Vorjahressieger Ebersberg, Heilbronn und die Stadt München. Die Nachbarlandkreise Weilheim-Schongau (19) und Fürstenfeldbruck (22) liegen nicht weit weg. Starnberg, Ostallgäu, Aichach-Friedberg oder Augsburg haben es nicht in die Top 30 geschafft. „Das ist eine gute Nachricht. Wir freuen uns“, sagt Wolfgang Müller, der Pressesprecher des Landratsamtes. Allerdings habe sich die Entwicklung bereits abgezeichnet. In den Haushaltsberatungen sei schon absehbar gewesen, dass der Landkreis in Sachen Umlagekraft im Jahr 2017 zugelegt hat und mittlerweile mit seinem Wachstum (plus sieben Prozent) über bayerischem (plus 6,2) und oberbayerischem (plus 5,7) Durchschnitt liegt. Umlagekraft bedeute: „Die Einnahmen der Gemeinden steigen durch die Steuerkraft ihrer Unternehmen und der Einkommen ihrer Bürger“, so Müller. Viele Faktoren würden eine Rolle spielen, wenn es um die Positionierung des Landkreises gehe. „Wir liegen im Speckgürtel von München, wir haben eine sehr gute Infrastruktur auf Straße und Schiene und viele erfolgreiche Mittelständler. Wir haben viele Freizeitmöglichkeiten, und der Landkreis ist sehr interessant für junge Familien.“
Außerdem versuche der Landkreis, den Wirtschaftsstandort weiter zu stärken, erläutert Müller weiter. Man wolle sich als „mittelstandsfreundliches Landratsamt“zertifizieren lassen und schaffe die neue Stelle eines Wirtschaftsförderers.
Allerdings haben die Punkte auch Schattenseiten. Hier führt Wolfgang Müller die gestiegenen Wohnraumund Bodenpreise an. „Es wird immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu bekommen.“
Steigende Steuern deuteten den Trend schon an