Frühlingsgefühle bei der Rose
Garten Bei einzelnen Pflanzen entwickeln sich schon Blätter. Warum die Wintersonne mehr schadet als der Frost
Dettenschwang Der Neujahrs-Spaziergang durch den Garten offenbart Außergewöhnliches: An der Spitze der kahlen Triebe einer Heckenrose macht sich zartes Grün bemerkbar: Frische Blätter im Januar? Auch bei der geschützt an einem Schilfzaun stehenden Strauchrose zeigt sich das tiefe Rot neuer Blätter.
Kann passieren, wenn die Wintersonne zu sehr wärmt, bestätigt der Vorsitzende des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege, Heinz Drott. Das Problem an der Sache: Wenn jetzt schon Pflanzensaft nach oben steigt und es wieder tiefe Frosttemperaturen gibt, dann geht es den Rosentrieben letztendlich wie ungeschützten Wasserleitungen: sie platzen auf.
Drott rät dazu, die Pflanzen mit Tannen- oder Fichtenreisig „vielleicht einen halben Meter hoch“zu schützen. Dass schon viele Pflanzen Knospen haben, ist laut Drott dagegen weniger ein Problem, diese könnten den Frost aushalten. Auch Anneliese Weber, die ein auch schon beim Tag des offenen Gartens zu bewunderndes kleines grünes Reich in Dettenschwang pflegt, kennt das Phänomen. „Die Wintersonne schadet mehr als der Frost“, warnt sie.
Auf keinen Fall dürfe gedüngt werden, da dies den Wuchs anrege. Damit war es ein Fehler, mit gekaufter Rosenerde, die Dünger enthält, im Herbst am Rosenstock anzuhäufeln, um die Veredelungsstelle zu schützen. Dies ist eine Erklärung für die Strauchrose, aber die Heckenrose hat sich ganz ohne menschliches Zutun auf Frühling eingestellt. Anneliese Weber rät dazu, die Pflanzen zu schützen, sie zu schattieren, um sie vor der Sonne zu schützen. Und fürs Frühjahr gibt es von beiden den Tipp: Zurückgeschnitten werden die Rosen erst, sobald die Forsythien blühen.
Wie ungeschützte Wasserleitungen