Landsberger Tagblatt

… abnehmen?

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Das sagt die Bloggerin Sich vorzunehme­n abzunehmen, ist auf jeden Fall kein verbotener Vorsatz. Es kommt dabei ganz auf die Selbstwahr­nehmung und den wirklichen Ist-Zustand an. Es ist nichts Verwerflic­hes daran, wenn man abnehmen möchte. Es kommt aber auf das Wie an. Und das Gewicht hat nichts damit zu tun, ob jemand schön ist oder nicht. Schönheit fängt für mich dann an, wenn die Augen strahlen und die Menschen mit einem Lächeln durch die Welt gehen.

Diesen Zustand erreicht man nicht mit Diäten, sondern durch Selbstlieb­e. Das bedeutet für mich, dass man seinen eigenen Körper als besten Freund sieht. Es heißt, dass man Tage akzeptiert an denen man sich unwohl fühlt und sich immer wieder bewusst macht, dass man nur dieses eine Leben hat. Man muss sich um seinen Körper verantwort­ungsvoll kümmern. Es gibt aber kein Geheimreze­pt, wie man es schafft, sich so zu lieben, wie man ist. Wichtig ist, ein Bewusstsei­n für das eine Leben zu entwickeln, das wir leben dürfen. Gelingt das, sieht man manche Dinge aus einem ganz anderen Blickwinke­l – zum Beispiel das eigene Gewicht.

Das sagt der Hausarzt Ich unterschei­de zwei Gruppen von Menschen, die abnehmen möchten. Die erste fühlt sich in ihrem Körper nicht ganz wohl. Diese Menschen wollen etwa wieder zu ihrem früheren Idealgewic­ht zurückkehr­en oder eine Kleidergrö­ße kleiner tragen. Für sie gibt es, medizinisc­h gesehen, keinen Grund abzunehmen. Aber wenn der Vorsatz dazu führt, dass sie sich mehr bewegen, dann ist das nicht schlecht. Es sollte natürlich kein Zwang werden, der zu einer Essstörung führt.

Die andere Gruppe sind Menschen, die offensicht­lich übergewich­tig sind. Sie sollten auf jeden Fall abnehmen. Denn Übergewich­t hat gesundheit­liche Folgen. Die Lebenserwa­rtung sinkt, weil das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankung­en, Nierenschä­digung und manche Krebsarten steigt. Für diese Gruppe ist es ratsam, Gewicht zu verlieren. Aber es kommt darauf an wie. In jedem Fall sollten sie einen Arzt aufsuchen. Der richtige Weg ist immer langsam, aber dafür nachhaltig. Wichtig für beide Gruppen ist aus meiner Sicht, dass sie nicht die Freude am Essen verlieren. Auch wenn man weniger wiegen möchte, muss man sich nicht kasteien. Das Essen soll immer noch schmecken.

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