Die Brücke der klingenden Begegnung
Jahresabschluss Die Chorgemeinschaft Windach gastiert beim Konzert des Chorverbandes Landsberg in der Heilig-Engel-Kirche
Landsberg Es ist seit einigen Jahren zu einer schönen Tradition des Chorverbandes Landsberg (CVLL) geworden, die Weihnachtszeit mit einem Chorkonzert in der Pfarrkirche „Zu den Heiligen Engeln“ausklingen zu lassen. Ein nicht weniger schöner Brauch ist es aber, neben den Verbandmitgliedern auch einem befreundeten Chor die Möglichkeit zu geben, sich im Rahmen dieses Singens zu präsentieren.
In diesem Jahr war Christoph Seidel, der im CVLL auch den Männerchor aus Untermühlhausen leitet, mit der Chorgemeinschaft Windach zu Gast. Um es gleich vorweg zu nehmen, die Sängerinnen und Sänger boten als Schlusschor mit Max Regers wunderschönem „O Jesulein süß“einen wahren Hörgenuss und zeigten in der Folge mit drei Chorälen aus dem Weihnachtsoratorium und dem Ave Maria von Jokob Arcadelt die ganze Bandbreite ihres Könnens. Ein wahrlich würdiger Abschluss eines in der Summe sehr hörenswerten Weihnachtskonzertes.
Zum Auftakt erinnerte der gemischte Chor aus Geltendorf unter der bewährten Leitung von Marina Osipova nochmal an die Adventszeit mit „Im Dunkel naht die Weihnachtszeit“von Lorenz Maierhofer, um dann mit dessen „Sunny Light of Bethlehem“schwungvoll an den fröhlichen Aspekt der Heiligen Weihnacht zu erinnern.
Auch das Männerensemble des Geltendorfer Chores (Leitung Marina Osipova) wählte mit „Durch die Nacht scheint a Liacht“ein Stück von Lorenz Maierhofer, um dann nach einem Satz von Norbert Feibel fest auf Gottes Liebe zu bauen. Einfühlsam begleitet wurden die Männer dabei von Petra Weidner (Klavier) und Marleen Proksch (Querflöte).
Das Licht der Weihnachtszeit, nämlich die Geburt des Heilands Jesus Christus, thematisierten die Männer von „Frisch auf“Untermühlhausen in ihrem Vortrag. Ferdinand Habel hat das „Adeste Fidelis“für Männerchöre arrangiert, das sich mit dem deutschen Text „Nun freut euch, ihr Christen, singet Jubellieder und kommet, o kommet nach Betlehem“allgemeiner Beliebtheit erfreut. Dabei folgten die Sänger Christoph Seidels Dirigat ebenso aufmerksam wie beim getragenen „Tebe Po-jom“von Dmitri Bortnjanskij.
Singen mit Freude, für das Herz und für die Seele, das verkörpert kaum ein Chor in unserem Landkreis besser, als die Landfrauen mit Martha Verweinen an ihrer Spitze. Mit Erich Sepps „Ein Kind ist uns geboren“und „Weihnacht, Fest der Freude“von Manfred Bühler haben die Landfrauen auch bei diesem Auftritt den Nerv eines Großteils der Hörerschaft getroffen.
Und ebenso gefühlvoll und still (… weil‘s Kindlein schlafen will) werden sie mit feiner Saitenmusik rund um die Geschwister Ott begleitet. Maria Saleh Ziabari (Klavier) und Anna Sellner (Violine und Querflöte) haben die Chorbeiträge mit besinnlichen Instrumentalstücken verbunden und damit dem Konzert einen festlichen Rahmen beschert.
Die Weihnachtsfeiertage und die Silvesternacht verbinden das alte und neue Jahr gleichsam über eine Brücke der Begegnung. Gedanken dazu sprach Maria Thomamüller, die Vorsitzende des CVLL, bei der Begrüßung und zu ihren Schlussworten. „Wir sind Freunde und brauchen einander – aber mehr brauchen wir nicht. Deshalb sind wir reich“, zitierte Thomamüller zusammenfassend die Schlussfolgerung aus einer persischen Weihnachtsgeschichte.
Passend dazu erschallte im weiten Kirchenraum als Schlusslied des Gemeinschaftschores, aus Sängerinnen und Sängern sowie der Hörerschaft, Dietrich Bonhoeffers „Von guten Mächten“, „…so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr.“