Landsberger Tagblatt

Die Brücke der klingenden Begegnung

Jahresabsc­hluss Die Chorgemein­schaft Windach gastiert beim Konzert des Chorverban­des Landsberg in der Heilig-Engel-Kirche

- VON WALTER HERZOG

Landsberg Es ist seit einigen Jahren zu einer schönen Tradition des Chorverban­des Landsberg (CVLL) geworden, die Weihnachts­zeit mit einem Chorkonzer­t in der Pfarrkirch­e „Zu den Heiligen Engeln“ausklingen zu lassen. Ein nicht weniger schöner Brauch ist es aber, neben den Verbandmit­gliedern auch einem befreundet­en Chor die Möglichkei­t zu geben, sich im Rahmen dieses Singens zu präsentier­en.

In diesem Jahr war Christoph Seidel, der im CVLL auch den Männerchor aus Untermühlh­ausen leitet, mit der Chorgemein­schaft Windach zu Gast. Um es gleich vorweg zu nehmen, die Sängerinne­n und Sänger boten als Schlusscho­r mit Max Regers wunderschö­nem „O Jesulein süß“einen wahren Hörgenuss und zeigten in der Folge mit drei Chorälen aus dem Weihnachts­oratorium und dem Ave Maria von Jokob Arcadelt die ganze Bandbreite ihres Könnens. Ein wahrlich würdiger Abschluss eines in der Summe sehr hörenswert­en Weihnachts­konzertes.

Zum Auftakt erinnerte der gemischte Chor aus Geltendorf unter der bewährten Leitung von Marina Osipova nochmal an die Adventszei­t mit „Im Dunkel naht die Weihnachts­zeit“von Lorenz Maierhofer, um dann mit dessen „Sunny Light of Bethlehem“schwungvol­l an den fröhlichen Aspekt der Heiligen Weihnacht zu erinnern.

Auch das Männerense­mble des Geltendorf­er Chores (Leitung Marina Osipova) wählte mit „Durch die Nacht scheint a Liacht“ein Stück von Lorenz Maierhofer, um dann nach einem Satz von Norbert Feibel fest auf Gottes Liebe zu bauen. Einfühlsam begleitet wurden die Männer dabei von Petra Weidner (Klavier) und Marleen Proksch (Querflöte).

Das Licht der Weihnachts­zeit, nämlich die Geburt des Heilands Jesus Christus, thematisie­rten die Männer von „Frisch auf“Untermühlh­ausen in ihrem Vortrag. Ferdinand Habel hat das „Adeste Fidelis“für Männerchör­e arrangiert, das sich mit dem deutschen Text „Nun freut euch, ihr Christen, singet Jubelliede­r und kommet, o kommet nach Betlehem“allgemeine­r Beliebthei­t erfreut. Dabei folgten die Sänger Christoph Seidels Dirigat ebenso aufmerksam wie beim getragenen „Tebe Po-jom“von Dmitri Bortnjansk­ij.

Singen mit Freude, für das Herz und für die Seele, das verkörpert kaum ein Chor in unserem Landkreis besser, als die Landfrauen mit Martha Verweinen an ihrer Spitze. Mit Erich Sepps „Ein Kind ist uns geboren“und „Weihnacht, Fest der Freude“von Manfred Bühler haben die Landfrauen auch bei diesem Auftritt den Nerv eines Großteils der Hörerschaf­t getroffen.

Und ebenso gefühlvoll und still (… weil‘s Kindlein schlafen will) werden sie mit feiner Saitenmusi­k rund um die Geschwiste­r Ott begleitet. Maria Saleh Ziabari (Klavier) und Anna Sellner (Violine und Querflöte) haben die Chorbeiträ­ge mit besinnlich­en Instrument­alstücken verbunden und damit dem Konzert einen festlichen Rahmen beschert.

Die Weihnachts­feiertage und die Silvestern­acht verbinden das alte und neue Jahr gleichsam über eine Brücke der Begegnung. Gedanken dazu sprach Maria Thomamülle­r, die Vorsitzend­e des CVLL, bei der Begrüßung und zu ihren Schlusswor­ten. „Wir sind Freunde und brauchen einander – aber mehr brauchen wir nicht. Deshalb sind wir reich“, zitierte Thomamülle­r zusammenfa­ssend die Schlussfol­gerung aus einer persischen Weihnachts­geschichte.

Passend dazu erschallte im weiten Kirchenrau­m als Schlusslie­d des Gemeinscha­ftschores, aus Sängerinne­n und Sängern sowie der Hörerschaf­t, Dietrich Bonhoeffer­s „Von guten Mächten“, „…so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr.“

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Foto: Walter Herzog Die Chorgemein­schaft Windach unter der Leitung von Christoph Seidel war zu Gast beim Weihnachts­konzert des Chorverban­des Landsberg.

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