Acker oder Ökokonto?
Schmucker Besitz Eine Landschaftsarchitektin hat die früheren Felder und Wiesen beurteilt. Jetzt wird über die weitere Nutzung entschieden
Utting Wie es mit dem SchmuckerGelände im Uttinger Ortskern weitergeht, darüber gibt es konkrete Vorstellungen. Die gewünschte Planung wurde Ende November in einem Architektenwettbewerb bestimmt. Doch es gibt auch rund 20 Hektar landwirtschaftlichen Grund, den die Gemeinde miterworben hat. Für diese Flächen, die vormals überwiegend landwirtschaftlich genutzt wurden, in den vergangenen Jahren jedoch brachlagen, steht die künftige Nutzung noch nicht fest.
Für diese Flächen hatten 13 Bürger um Felix Raulf gefordert, „vor der weiteren Bearbeitung ökologische und artenschutzrechtliche Prüfungen sowie Bodenuntersuchungen bezüglich Nährstoff- und Schadstoffkonzentrationen durch unabhängige
Eine Prüfung ist nicht vorgeschrieben
Institutionen durchführen zu lassen“. Dies lehnte der Gemeinderat ab. Bürgermeister Josef Lutzenberger hatte darauf verwiesen, dass die Landschaftsarchitektin Johanna Vogl vom Büro Vogl & Kloyer die Fläche untersucht. Auf Nachfrage erklärte Johanna Vogl dem LT, rechtlich sei eine Prüfung nicht vorgeschrieben und „für die Entwicklung von Ökokontoflächen nicht unbedingt notwendig“. Sie sei jedoch von der Unteren Naturschutzbehörde angeregt worden.
Vorgegangen sei sie nach der Verordnung über die Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft. Dabei handele es sich nicht um eine artenschutzrechtliche Prüfung, jedoch enthalte diese Verordnung sehr differenzierte Bewertungen. „Allein das Grünland wird in sieben bis zehn Kategorien eingeteilt, für die einzelnen Flächen werden Wertepunkte vergeben“, so Vogl. Die Kompensationsregelungen kommen üblicherweise bei Genehmigungsverfahren, wie bauoder wasserrechtlichen Verfahren im Außenbereich, zum Einsatz. Im Falle der Schmucker-Flächen im Außenbereich hätte laut Vogl die Beurteilung nach einem ministeriellen Leitfaden, der wesentlich „grobmaschiger“sei, ausgereicht.
Beurteilt hat die Landschaftsarchitektin, wie sich welche Fläche im Sinne des Naturschutzes oder für die Landwirtschaft nutzen ließe. Für Flächen, die ökologisch aufgewertet werden könnten, hat sie auch die Maßnahmen beschrieben. „Dabei wurde auch das Umfeld beachtet. Wenn Biotope in der Nähe liegen, lohnt es sich, ökologisch interessante Flächen für den Naturschutz zu entwickeln“, so Vogl. Vorteilhaft für Naturflächen sind nährstoffarme Böden, da dort der Artenreichtum an Pflanzen größer ist. Wie Vogl erläutert, werden brachliegende Böden nicht automatisch nährstoffarm. Denn sie sind während der landwirtschaftlichen Nutzung gedüngt worden und es gibt einen Stickstoffeintrag über die Luft. Außerdem düngen im Herbst absterbende Pflanzen den Boden. Daher sind Pflegemaßnahmen wie Mahd und der Abtransport des Mähgutes nötig, will man die Flächen verbessern. Bürgermeister Lutzenberger hat den Gemeinderäten Vogls Beurteilung weitergeleitet. Am heutigen Donnerstag wird nichtöffentlich beschlossen, wie grundsätzlich mit welcher Fläche umgegangen wird.
Beschluss in nichtöffentlicher Sitzung
Verpachten, verkaufen oder eine Aufwertung der Fläche und Aufnahme ins Ökokonto der Gemeinde sind Optionen. Dann würden die Interessenten kontaktiert. Danach werde die Öffentlichkeit informiert.