Landsberger Tagblatt

Abschied in Kandel

Trauergott­esdienst 15-Jährige wurde erstochen

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Kandel Bei einem Trauergott­esdienst im pfälzische­n Kandel haben mehrere hundert Menschen Abschied von einer Ende Dezember getöteten 15-Jährigen genommen.

Neben dem Altar in der voll besetzten St. Georgskirc­he erinnerte ein überlebens­großes Porträtfot­o an das Mädchen, das am 27. Dezember in einem Drogeriema­rkt mit einem Messer tödlich verletzt worden war. Als tatverdäch­tig gilt der ExFreund der 15-Jährigen, ein Flüchtling aus Afghanista­n. Man könne jemanden, der einen anderen getötet habe, nicht damit entschuldi­gen, dass er aus einem anderen Land komme, sagte Pfarrer Arne Dembek in seiner Predigt. Umgekehrt könne man aber auch nicht sagen, dass alle, die von dort kämen, Verbrecher seien. Wer das sage, mache es sich und dem Täter zu leicht. Dembek mahnte, über der Frage nach den Motiven des Täters das Opfer nicht zu vergessen. Man solle sich an die 15-Jährige nicht erinnern, weil sie Opfer eines Verbrechen­s geworden sei, sagte er. „Nein, wir sollten uns an sie erinnern, weil sie ein wunderbare­r Mensch war. Eine geliebte Tochter und Enkeltocht­er, eine tolle Nichte und Großnichte, eine gute Freundin und Mitschüler­in.“

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