Denkerhaus richtet Wettbewerb aus
Innovationsforum Start-up-Ideen werden gesucht, gecoacht und prämiert. Der Bund unterstützt das Ganze mit 100 000 Euro
Dießen/Oberpfaffenhofen Gute Ideen nützen im stillen Kämmerlein wenig. Sie brauchen Multiplikatoren, Partner, Netzwerke. Das ist, ganz einfach formuliert, der Hintergrund für eine Initiative, die im ländlichen Raum bei der Entwicklung von Start-ups und unternehmerischem Handeln helfen will. Der Förderbescheid aus Berlin liegt vor, das Projekt „Innovationsforum BIGHub“geht an den Start. Was genau seine Macher planen, stellten sie im Rahmen einer Pressekonferenz im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen vor.
Übersetzen lässt sich „BIGHub“als „große Drehscheibe“, zugleich stehen die Buchstaben BIG für Bildung – Innovation – Gründung. In diesem Fall geht es um die Förderung einer Innovations- und Gründerszene im ländlichen Raum. Die Initiatoren von der Ammersee-Denkerhaus-Genossenschaft, die mit dem „Ammersee Denkerhaus“in Dießen 2013 den ersten „Coworking Space“, einen Raum für Zusammenarbeit, erfolgreich gestartet hatte, haben dafür vom Ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Anschubförderung in Höhe von 100 000 Euro bewilligt bekommen.
Bis Juni haben sie nun Zeit, im südwestlichen Teil des Ballungsraums München bis hin nach Garmisch ein Netzwerk aufzubauen. Am 15. und 16. Juni findet als Höhepunkt ein zweitägiges Start-upFestival statt. Dort sollen die besten Innovationen gekürt und präsentiert werden.
Doch wie diese finden? Dafür dient ein in drei Kategorien ausgelobter Wettbewerb: „Junge Wilde“, „Neue alte Hasen“und „INNovatoren“können sich ab sofort bis zum 20. Februar mit ihren Ideen dafür bewerben. Mit „Jungen Wilden“sind junge Menschen gemeint, die „unverbraucht und frisch an die Lösungen vorhandener Herausforderungen in der Region herangehen“, erklärte Detlef Däke (Lokale Aktionsgruppe Ammersee). „Neue Alte Hasen“sind erfahrene Werktätige, die noch mal etwas Neues wagen wollen. Bei den „INNovatoren“schließlich geht es um Ideen, die aus Unternehmen oder Verwaltungen kommen. Die besten jeder Kategorie erhalten ein Preisgeld in Höhe von je 3000 Euro, vor allem aber Unterstützung durch „BIGHub“-Partner, wie beispielsweise das „Strascheg Center for Entrepreneurship“(SCE) in München, das gemeinsam mit der Hochschule München einen der größten Hochschulinkubatoren (Gründerzentrum) betreibt. Die 15 besten Projekte aus dem Ideenbereich werden auf dem Festival präsentiert.
Bis zum Festival im Juni haben die Verantwortlichen eine Menge zu tun: „Wir werden viel unterwegs sein und das Projekt publik machen“, kündigte Däke an. Kooperationen müssen auf den Weg gebracht und Netzwerke geschaffen werden. Dazu kommen Veranstaltungen. Mit im Boot sitzt unter anderem das DLR als Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie. Unterstützung leisten außerdem die Industrie- und Handelskammern, der Bund der Selbstständigen sowie die Gesellschaft für Wirtschaftsund Tourismusentwicklung (gwt) im Landkreis Starnberg.
Im Internet www.ammersee denkerhaus.de, www.big hub.de
Jetzt wird das Projekt publik gemacht