Wo man im Leben und im Sterben verbunden ist
Geborgenheit Von der menschlichen Nähe
Heimat, das ist für mich nicht nur auf einen Ort bezogen. Menschliche Nähe und Verbundenheit vermitteln mir Heimat. Ein Beispiel: Im Spätsommer 2017 verstarb mein Mann. Er ist in Eching geboren, aufgewachsen und dort alt geworden. Dadurch war er auch mit den örtlichen Bräuchen und Riten sehr vertraut. Sie unterstrichen seine Heimat. Als er nun beerdigt wurde, trugen seine Nachbarn nach alter Sitte den Sarg vom Leichenhaus zum Grab. Eine andere Nachbarin nahm sich des Kondolenzbuches an. Den Totenrosenkranz betete eine Echingerin uns, Ministranten, Sängerinnen und eine Lektorin aus dem Dorf gestalteten den Trauergottes- dienst mit. Sie vermittelten uns Trauernden ein Stück Heimat.
Zur Beerdigung kamen nicht nur Verwandte, Freunde und Echinger, sondern auch meine früheren Nachbarn aus meinem eigenen Geburtsort Geltendorf. Obwohl ich schon vor über 45 Jahren von dort weggeheiratet habe, zeigten sie mir heimatliche Verbundenheit und trauerten mit uns.
In einer anonymen Siedlung, in einem Ort, wo sich die Leute kaum kennen, in der „Fremde“, beerdigt man anders. Unbekannte Dienstleister übernehmen diese Aufgaben. Dort wird kaum ein Gefühl von Heimat aufkommen.