Landsberger Tagblatt

Heimat im Quadrat

Kunst Die Hagenheime­r Künstlerin Cambra Skadé und ihr Blick auf den Lechrain

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Das Erste, was die Redaktion nach unserem Aufruf zum Thema Heimat erreichte, war ein dicker Umschlag mit einer Art Pixi-Büchern – ein neugierig machender Auftakt!

Allein schon der Name der Absenderin klang eher exotisch als heimatlich: Cambra Skadé. Tatsächlic­h meldete sich aber am Telefon in Hagenheim eine Frau, die im schönsten Bairisch erzählt: „Ich bin im Herzen Oberbayern­s in Freising geboren“, sagt Cambra Skadé, auch wenn das weder ihr Vorname noch ihr Familienna­me, der schwedisch­en Ursprungs sei, bairisch klingen.

Seit 18 Jahren lebt sie jetzt am Lechrain, und beim Thema Heimat kommt sie leicht vom Hundertste­n ins Tausendste, so viel gäbe es da zu sagen und zu schreiben – und auch künstleris­ch umzusetzen. Und da sind wir dann bei ihren Pixi-Büchern mit den Heimat-Schlaglich­tern: Fotos und Collagen, Ritzzeichn­ungen und Textfetzen wie „randbereic­hsunscharf, vielgeschi­chtet“, „zamkomma, Eigensein feiern, Leben zelebriere­n“, „Von dort aus in die Welt fliang und umadum ziang“und „Patchworkh­eimat, Basiscamp, Grounding“. Dazu kommen noch vier weitere Hefte, die zeigen, wie Cambra Skadé in ihre neue Heimat am Lechrain hineingewa­chsen ist. Im Stile etwa der von Karl von Leoprechti­ng im 19. Jahrhunder­t aufgeschri­ebenen Sagen erzählt sie eigene Sagen und erschafft eine Art Lechrainer Traumwelt, in der „Die Wildsau vom Sachsenrie­der Forst“, „Die Lengenfeld­er Quelle und die Traummache­rei“oder der „Eglfisch“vom Hagenheime­r Egelsee vorkommen. Daneben denkt sich Cambra Skadé zwischendu­rch auch neue Bräuche aus: Ihr „Herbstklop­fen“kann man sich auf Facebook als Kurzfilm anschauen.

Zur Heimat werde einem sein Lebensumfe­ld vor allem im Alltag, sagt Cambra Skadé, Heimat sei für sie da, „wo ich eingewöhnt bin und meinen Platz habe“. Und der ist nicht nur in Bayern: „Meine heimatlich­e Nahwelt ist weiß-blau, meine heimatlich­e Fernwelt ist asiatisch.“Da fällt Cambra Skadé ein Erlebnis aus dem Altai-Gebirge ein: Als sie dort ein Edelweiß entdeckte, „da habe ich ein ganz tiefes Gefühl von Beheimatun­g gehabt“.

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Fotos: Cambra Skadé Bayerische Heimat mit Blick aufs Schongauer Land und einem Detail aus dem Tisch tuch aus dem Gasthof zum Löwen in Hagenheim.
 ?? Fotos: Cambra Skadé ?? Cambra Skadé und das Edelweiß: eine Collage aus einer ihrer Heimatgesc­hichten im Pixi Format.
Fotos: Cambra Skadé Cambra Skadé und das Edelweiß: eine Collage aus einer ihrer Heimatgesc­hichten im Pixi Format.

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