Mehr Platz für die Trauergäste
Friedhof Echings Bürgermeister schlägt vor, eine neue Aussegnungshalle zu bauen. Dem Gemeinderat gefällt das Konzept. Für einen gewünschten Gehweg gibt es einen Ortstermin
Eching Eine neue Aussegnungshalle mit Platz für 60 bis 70 Trauergäste könnte anstelle des bisherigen Leichenhauses am neuen Friedhof in Eching entstehen. Bürgermeister Siegfried Luge präsentierte in der jüngsten Gemeinderatssitzung ein neues Gesamtkonzept für den gemeindlichen Friedhof an der Kirchbergstraße unweit der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul.
Vor einiger Zeit hatte Luge sich schon einmal Gedanken gemacht, wie das Leichenhaus, das seit „70 Jahren steht“, erweitert werden kann. Denn es fehlt beispielsweise eine Sargkühlung. Gedacht hatte Luge zunächst an einen Anbau, nun aber soll aus dem Leichenhaus eine Aussegnungshalle werden.
Wie er feststellte, finden immer mehr Trauerfeiern nur am Leichenhaus statt. Dem Wandel der Zeit müsse man sich anpassen, da immer mehr Menschen konfessionslos seien oder kein kirchliches Begräbnis wünschten. Statt eines Ausbaus des bestehenden Leichenhauses sieht Luge nun ein größeres, neues Gebäude vor, das einen überdachten Vorraum bekommen soll. Neben der benötigten Sargkühlung sollen ein Stuhllager und eine Toilette sowie ein Technikraum Platz finden. Der eigentliche Aussegnungsraum hat etwa eine Größe von 46 Quadratmetern und soll bestuhlt werden. Große Türen öffnen den Raum zum überdachten und gepflasterten Vorbereich hin und schaffen so Platz für weitere Trauergäste, die nicht mehr im Regen stehen müssten.
Eine Gewölbedecke und Samtvorhänge mit indirekter Beleuchtung sollen eine würdige Atmosphäre schaffen. Das neue Gebäude wird mit einem Walmdach versehen. Auch ein kleiner Glockenturm gehört dazu. Das alte Leichenhaus muss für diese Planung komplett abgebrochen werden. Außerdem sollen die Hauptwege des Friedhofes gepflastert werden. Kommen wird auch eine zweite Urnenwand, eine weitere ist schon mit vorgesehen.
Eine grobe Kostenschätzung skizzierte Luge dazu: Für die Aussegnungshalle mit entsprechender Technik, etwa einer Lautsprecheranlage, und Ausstattung etwa 250000 Euro, für die Pflasterung der Wege bis 60000 Euro und für die neue Urnenwand etwa 50 000 Euro. Die Kosten würden langfristig auf die Friedhofsgebühren umgelegt werden, denn der Friedhof müsse kostendeckend bewirtschaftet werden. Aber für „die Zukunft ist dann gesorgt“, sagte Luge. Von dem schon detailliert ausgearbeiteten Konzept waren die Gemeinderäte angetan. Einig war man sich, dass das jetzige Gebäude nicht mehr zeitgemäß ist. „Man schämt sich fast, das den Bürgern anzubieten“, unterstrich Luge die Dringlichkeit einer neuen Lösung.
Auch müssten im Sommer die Särge in Landsberg gekühlt werden, sie würden erst zum Tage der Beerdigung vom Bestatter nach Eching gebracht. Eine Lösung für die Bauzeit soll auch gefunden werden. Eventuell könnte auf die Kapelle St. Sebastian ausgewichen werden, schlug Luge vor. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat dafür aus, das vom Bürgermeister entwickelte Gesamtkonzept weiterzuverfolgen.
Angeregt wurde außerdem, ob die Friedhofsmauer nicht für einen Gehwegstreifen versetzt werden könne. Hier soll bei einem Vororttermin auch gleich geprüft werden, wie und ob sich ein von einem Bürger gewünschter Notgehweg an der Nordseite der Kirchbergstraße ab dem Friedhof realisieren lässt. Zur Sicherheit der Fußgänger wünschte der Anlieger hier einen Schutzstreifen. Teilweise sei der Streifen nur fünfzig Zentimeter breit, meinte Luge.
Dieser müsste gepflastert oder geteert werden, damit er im Winter geräumt werden könne. Der Vorschlag wurde von einigen Gemeinderäten skeptisch gesehen. Eine weitere Temporeduzierung – hier gilt schon Tempo 30 – wurde auch im Gemeinderat vorgeschlagen. Eine Entscheidung vertagten die Gemeinderäte.
Die Kosten werden auf die Gebühren umgelegt