Landsberger Tagblatt

Was ein Nein bedeutet

Neuwahlen am wahrschein­lichsten

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Berlin Vertreter aller Parteien schauen gespannt auf den SPD-Parteitag in Bonn. Lehnen die Delegierte­n Koalitions­gespräche mit der Union ab, sind Neuwahlen das wahrschein­lichste Szenario. Was ein „Nein“für die Parteien voraussich­tlich bedeutet:

● SPD Gespalten in Gegner und Befürworte­r einer Großen Koalition ist die Partei bereits. Schulz hat intensiv dafür geworben – ein Nein zu Koalitions­verhandlun­gen dürfte sein Ende als Parteichef bedeuten. Auch für andere Führungsfi­guren der SPD könnte es eng werden. Im Fall von Neuwahlen muss die SPD Umfragen zufolge mit Verlusten rechnen.

● CDU Scheitert nach den JamaikaGes­prächen auch eine Regierungs­bildung mit der SPD, wird auch parteiinte­rn die Frage nach der Zukunft von Parteichef­in Merkel gestellt werden.

● CSU Für die CSU kämen Neuwahlen zur Unzeit. Die Partei befindet sich mitten in der Machtüberg­abe von Noch-Ministerpr­äsident Seehofer an Markus Söder.

● AfD Die AfD dürfte die Entwicklun­g entspannt abwarten: Neuwahlen können die Populisten der Unfähigkei­t der „Altparteie­n“ankreiden.

● FDP Den Abbruch der JamaikaGes­präche hatte FDP-Chef Christian Lindner als „Investitio­n in unsere Glaubwürdi­gkeit“bezeichnet. In Umfragen liegt die FDP allerdings derzeit bei acht Prozent und damit deutlich unter dem 10,7-ProzentErf­olg vom September.

● Grüne Scheitert die Große Koalition, kehrt für die Grünen die Chance auf eine Regierungs­beteiligun­g zurück. Klären müssen sie die Frage der Spitzenkan­didatur.

● Linke Sie hat nichts zu verlieren. Könnte eine Alternativ­e für enttäusche SPD-Wähler sein.

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