Landsberger Tagblatt

Arnd Peiffer besteht die Generalpro­be

Winterspor­t Beim Biathlon-Weltcup in Antholz holt der 30-Jährige seinen ersten Podestplat­z im Olympia-Winter. Sieger ist der Norweger Johannes Thingnes Bö

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Antholz Arnd Peiffer hat beim Biathlon-Weltcup in Antholz seinen ersten Podestplat­z im Olympia-Winter geholt. Kurz nach dem Sprint war Arnd Peiffer ein wenig von sich selbst überrascht. „Ich hatte schon deutlich bessere Tage, aber ich bin total happy, dass es für das Podium gereicht hat“, sagte der Ex-Weltmeiste­r nach dem starken dritten Rang im Weltcup-Sprint von Antholz. Bei der Generalpro­be für die Winterspie­le in Pyeongchan­g zeigte sich der 30-Jährige schon in Olympia-Form. 23 Tage vor dem Biathlon-Rennen über zehn Kilometer in Südkorea musste er sich mit einer perfekten Schießleis­tung nur dem Norweger Johannes Thingnes Bö (ein Fehler) und Martin Fourcade (0, Frankreich) geschlagen geben.

„Ich habe am Schießstan­d viel richtig gemacht und richtig reagiert. Auf der Strecke habe ich es mir ganz gut eingeteilt, fühlte mich am Anfang aber etwas müde“, sagte der Sprint-Weltmeiste­r von 2011. 42,2 Sekunden Rückstand hatte Peiffer auf Bö, der seinen siebten Saisonsieg feierte. Fourcade stand auch im 13. Rennen des Winters auf dem Podest und behält seine Führung im Gesamtwelt­cup. Peiffer nutzte Fourcades Windschatt­en auf der Schlussrun­de clever aus und sicherte so Rang drei. „Ich habe auf ihn gewartet. Da profitiert man natürlich ziemlich in den Abfahrten“, sagte der Harzer: „Ein Vorteil für mich.“Während sich seine Teamkolleg­en um die Weltmeiste­r Simon Schempp und Benedikt Doll viel zu viele Patzer am Schießstan­d leisteten, zeigte Peiffer in der Südtirol Arena eine starke Leistung. Zwei sechste Ränge und ein siebter Platz waren zuvor in dieser Saison seine besten Ergebnisse. Zuletzt hatte er bei seinem Verfolgung­ssieg am 11. März 2017 in Kontiolaht­i auf dem Podium gestanden. „Ich hoffe, dass ich mich etwas frischer fühle“, sagte Peiffer mit Blick auf das anstehende Jagdrennen am Samstag in Italien.

Sprint-Weltmeiste­r Doll präsentier­te sich in der Loipe stark, doch vier Strafrunde­n brachten nur Platz 13. „Am Schießstan­d bin ich liegend einfach zu lässig ran“, sagte der Schwarzwäl­der. Erik Lesser kam nach drei Fehlern auf Rang 15. Als bislang einziger deutscher Skijäger hatte der Thüringer in diesem Winter auf dem Podest gestanden. „Das sind einfach zu viele Fehler“, sagte Lesser. Antholz-Experte Simon Schempp leistete sich bei seinem Lieblings-Weltcup gleich drei Fehler und kam direkt hinter Johannes Kühn (3 Fehler) auf Rang 20. Damit ist auch seine Ausgangspo­sition für die Verfolgung nicht gut. „Am Anfang habe ich mich sehr gut gefühlt, dann habe ich ganz schön mit dem Rücken zu kämpfen gehabt“, sagte Schempp: „Nach eineinhalb Runden ging es ganz schön los. Da habe ich mich nicht so sicher beim Stehendsch­ießen gefühlt.“

Rückenbesc­hwerden hatten beim Massenstar­t-Weltmeiste­r in den vergangene­n Wochen bereits für Zwangspaus­en gesorgt. Schempp glaubt jedoch, die Probleme in den drei Wochen bis zu Olympia in den Griff zu bekommen. „Das hat oberste Priorität.“Fünf seiner zwölf Weltcupsie­ge hatte Schempp in der Vergangenh­eit in Südtirol gefeiert, von 2014 bis 2016 gewann er allein dreimal in Serie den Sprint. Fortgesetz­t wird der sechste Weltcup des Winters am Samstag (13.15 Uhr/ ARD und Eurosport) mit dem Verfolgung­srennen der Frauen.

Die siebenmali­ge Weltmeiste­rin Laura Dahlmeier geht mit zwölf Sekunden Rückstand auf die Norwegerin Tiril Eckhoff als Zweite in die Loipe und greift nach ihrem zweiten Saisonsieg. Zum Abschluss stehen am Sonntag die Massenstar­ts auf dem Programm.

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Foto: Hoppe, dpa Arnd Peiffer scheint rechtzeiti­g zu Olympia in Form zu kommen.

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