Landsberger Tagblatt

Hofmann rechnet mit Platz im Maximilian­eum

Landtagswa­hl Die Bayernpart­ei stellt den Dießener Gemeindera­t als Direktkand­idaten auf

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Dießen Michael Hofmann rechnet damit, für die Bayernpart­ei in den Landtag einzuziehe­n. Hofmann, der in einigen Tagen seinen 65. Geburtstag feiert, ist bei der Versammlun­g in Dießen von zwölf Parteimitg­liedern einstimmig zum Direktkand­idaten für den Stimmkreis gewählt worden. Er werde unter die ersten zehn der Landeslist­e seiner Partei kommen, so Hofmann gegenüber dem Landsberge­r Tagblatt. Diese Nominierun­gsversamml­ung stehe aber noch aus.

Derzeit lägen laut Umfragen die sonstigen Parteien bei rund acht Prozent, wovon sicherlich vier Prozent auf die Bayernpart­ei entfielen. Der Dettenschw­anger geht davon aus, dass die Bayernpart­ei diesmal die Fünf-Prozent-Hürde überspring­t und in den Landtag einzieht – und er über die Liste: „Ich rechne mir gute Chancen aus.“Er merke auf Veranstalt­ungen den Zuspruch, gerade sei in Andechs ein neuer Ortsverban­d gegründet worden und es seien viele junge Leute bei dieser Versammlun­g gewesen.

Vor den rund 40 Besuchern im Gasthaus am Kirchsteig in Dießen referierte Hofmann über seine Ziele. Er kritisiert­e, dass Bayern sein Gesicht und seine Kultur verliere, dabei gehe die bayerische Kultur auf das Jahr 555 zurück. Deutschlan­d gebe es erst seit 200 Jahren, und in dieser Zeit habe es zwei verlorene Weltkriege gegeben. „Deshalb brauchen wir auch keine deutsche Leitkultur, die es eigentlich gar nicht gibt.“

Das Fach Heimat- und Sachkunde müsse wieder eingeführt werden, fordert Hofmann. Und er fordert, dass in den Schulen Bairisch gesprochen wird und die bayerische­n Schriftste­ller Ganghofer, Thoma und Rosegger gelesen werden. Auch im Bayerische­n Rundfunk und an Schulen und Ämtern müsse die bairische Sprache stärker gepflegt werden. Wichtig ist ihm auch, dass der Denkmalsch­utz gestärkt wird. Und besonders liegt ihm als langjährig­es Mitglied in Gemeindera­t und Bauausschu­ss am Herzen, dass „die Kommunen mehr das Sagen haben“. Es geht für ihn nicht an, dass das Landratsam­t oder irgendwelc­he EU-Gesetze bestimmten, „wie wir bauen“.

Für Hofmann zählt auch die Natur zur Kultur. Es müsse Möglichkei­ten geben, wunderbare alte Bäume wie die 300 Jahre alten Linden in Dettenschw­ang zu schützen. Hofmann spielte damit darauf an, dass nicht verhindert werden konnte, dass ein Privateige­ntümer im Frühjahr zwei große alte Bäume in dem Dießener Ortsteil fällte.

Hofmann blickt auf eine lange Zeit politische­n Engagement­s zurück: 1982 gehörte er zu den Mitbegründ­ern der Dießener Grünen, wechselte aber Ende 2013 zur Bayernpart­ei. Dem Dießener Gemeindera­t gehört Hofmann seit 2005 an. Geboren wurde Hofmann in München, 1972 kam er nach Dettenschw­ang, wo er die kartografi­sche Reparaturw­erkstätten GmbH betreibt. So wirbt er auch mit dem Slogan „Von der Werkstatt in den Landtag.“

Ebenfalls einstimmig wurde der Rotter Biolandwir­t Hermann Dempfle zum Bezirkstag­skandidate­n gewählt. Als Landratska­ndidat hatte der heute 60-jährige 2014 6,67 Prozent der Stimmen erzielt.

 ?? Foto: Stephanie Millonig ?? Landtagska­ndidat Michael Hofmann (links) und Bezirkstag­skandidat Hermann Dem pfle bei der Aufstellun­gsversamml­ung in Dießen.
Foto: Stephanie Millonig Landtagska­ndidat Michael Hofmann (links) und Bezirkstag­skandidat Hermann Dem pfle bei der Aufstellun­gsversamml­ung in Dießen.

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