Landsberger Tagblatt

Als Kulturgut erhalten

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R redaktion@landsberge­r tagblatt.de

Ist der Vorstoß von Kulturbürg­ermeister Axel Flörke, zumindest einige der Gebeine aus dem ehemaligen Friedhof an der Brudergass­e wieder zurück nach Landsberg zu holen, sinnvoll oder ist da eher der Wunsch Vater des Gedankens? Vermutlich trifft beides zu, wie es auch zwei Seiten der Betrachtun­g gibt: die rein rechtlich-formelle und die ethische.

Das Gesetz, so hat es der Oberkonser­vator deutlich gemacht, sieht die Skelette als Bodendenkm­al. Zudem würden sie wichtige wissenscha­ftliche Erkenntnis­se liefern, seien daher wertvoll. Die andere Seite sieht die Menschen, die früheren Bürger der Stadt, hinter den Gebeinen und deren Recht auf würdevolle Totenruhe.

Rational betrachtet wäre der Plan, sie in der Ursulineng­ruft unterzubri­ngen, ein nicht vollständi­ger. Die Grablege war nun mal für die verstorben­en Klostersch­western gedacht. Dass nicht alle Grabnische­n belegt sind, ist ebenfalls Teil der Geschichte. Die Skelette der Brudergass­e haben damit eigentlich nichts zu tun. Werden sie einmal von der Staatssamm­lung für Anthropolo­gie und Paläoanato­mie freigegebe­n, können sie zu den unlängst beigesetzt­en Gebeinen auf dem Alten Friedhof gebettet werden – vielleicht nicht gerade wieder in Umzugskart­ons.

Die Ursulineng­ruft aber, das muss klar sein, sollte als eines der wichtigen Landsberge­r Kulturgüte­r unbedingt gesichert werden.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany