Die Awo feiert
Beim Vortrag geht es um Streitkultur
Landsberg Mit einem Festakt im Saal des Historischen Rathauses feierte der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt sein 70-jähriges Bestehen. Und das nicht nur im Kreis von Vertretern aus der Politik, sondern vor allem mit vielen Engagierten, deren ehrenamtliche, unentgeltliche Arbeit, wie es Stellvertretende Landrätin Ulla Kurz betonte, „das Gerüst für eine funktionierende Gesellschaft“ist.
Weiter lobte Kurz den vielfältigen Einsatz der Arbeiterwohlfahrt (Awo) gemäß ihren Richtlinien Solidarität, Toleranz, Gerechtigkeit. Nicole Schley, Präsidentin der Awo Oberbayern, erinnerte an die besondere Situation bei der Gründung des Ortsvereins. Das Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“mithilfe des Einsatzes vieler Ehrenamtlicher sei aber dasselbe geblieben. Nicole Schley war nicht mit leeren Händen gekommen. Ortsvereinsvorsitzende Margit Däubler, die den von einem Bläserensemble der Stadtjugendkapelle musikalisch umrahmten Festakt moderierte, durfte einen Scheck als finanzielle Unterstützung für die vielen Aktivitäten entgegennehmen.
Dr. Phil. Christian BoeserSchnebel, Akademischer Oberrat an der Uni Augsburg, nannte seinen Impulsvortrag „Streitet euch! Über den demokratischen Umgang mit Stammtischparolen“. „Wir brauchen Streit, aber vernünftig“, sagte er und brach in seinem Vortrag eine Lanze für eine vernünftige Diskussionskultur. Wichtig sei demokratischer Umgang mit Populismus und Stammtischparolen. Er erläuterte, was unter Populismus zu verstehen ist und betonte, dass „wir alle anfällig“seien. Um Stammtischparolen richtig zu begegnen, sei nicht das Statement dagegen wichtig. Vielmehr stehe die Haltung im Zentrum, sie sei die Messlatte. „Die Haltung des Gegenübers bekommen wir nur im Gespräch heraus.“