Informatiker helfen, Risiken zu mindern
Entwicklung Vier Studenten programmieren ein Tool zur Sammlung und Behebung von Risiken im digitalen Zeitalter
Risiken einschätzen, sammeln und abschwächen – das ist für alle Unternehmen wichtig. Gerade kleinere und mittelständische Firmen haben allerdings oft nicht die Kapazitäten für eine Risikoabteilung. Studenten der Hochschule aus dem Fach Wirtschaftsinformatik könnten mit ihrer Projektarbeit Abhilfe leisten. Sie entwickelten ein Tool, mit dem Unternehmen Risiken innerhalb ihres digitalen Wertschöpfungsnetzes eintragen und beheben können.
Firmen produzieren nicht alleine und komplett unabhängig; sie sind mit vielen anderen Firmen wie zum Beispiel Lieferanten und Dienstleistern verknüpft. Die Produktionen selbst laufen häufig digitalisiert ab, sodass durch Fremdeinwirkung die Produktion beeinflusst werden kann. Wie schwerwiegend ein Risiko ist, lässt sich in dem Programm durch zwei Angaben einschätzen. Einerseits muss man angeben, wie wahrscheinlich es ist, dass der Schaden eintritt, andererseits, wie hoch die Schadenssumme wäre. Das Ergebnis wird in einem Diagramm dargestellt. Dabei gibt es einen grünen, gelben und roten Bereich.
Ein Risiko, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit einzutreten und eine hohe Schadenssumme hat, liegt im roten Bereich. Die beiden Angaben müssen nach wie vor von Menschen gemacht werden. Dabei entscheidet ein Experte zum Beispiel, wie wahrscheinlich es ist, dass Firmendaten durch ein Cloudsystem geklaut werden und wie hoch der dadurch entstehende Schaden wäre. Diese beiden Komponenten trägt er in das Tool ein. Durch die Sammlung aller Risiken in einem einzigen Tool erhält man einen leichteren Überblick über das Gesamtrisiko, welches durch die Vernetzung des Unternehmens entsteht. Es zeigt an, welche Maßnahmen zur Senkung des Risikos möglich wären. Eine Senkung kann sowohl durch eine geringere Wahrscheinlichkeit des Eintretens oder durch eine geringere Schadenssumme entstehen. Außerdem ist zu sehen, in welcher Reihenfolge die Schwächung der Risiken angegangen werden sollte, um das Gesamtrisiko für das Unternehmen möglichst schnell zu senken.
Innerhalb von drei Monaten haben die Studenten Julian Fischer, Patrick Wieser, Dominik Wörz und Jonas Fiebich mit Professor Björn Häckel das Programm erarbeitet. Das Oberthema war vor Erarbeitung des Projekts von der Hochschule vorgeschlagen. Die Studenten interessierten sich dafür und arbeiteten Details aus. Kollegen aus den Bachelorstudiengängen Technische Informatik und Wirtschaftsinformatik und dem Masterstudiengang Informatik stellten ihre Projekte ebenfalls am Projekttag vor. Einige davon kann man sich unter: www.hs-augsburg.de/Kommunikation/Projekte anschauen.