Das Rathaus wird zur Baustelle
Haushalt Dießen bekommt eine höhere Schlüsselzuweisung als gedacht. Und so finanziert sich die Marktgemeinde auch heuer wieder ohne neue Schulden. Unter anderem der Glockenturm wird saniert
Dießen Eine Drehtür wird das Rathaus nicht bekommen – diese falsche Beschreibung hat Bauamtsmitarbeiter Manfred Ruile in der Dießener Finanzausschusssitzung korrigiert. Geplant ist ein automatischer Türöffner, sodass auch der Eingangsbereich behindertengerecht gestaltet ist, worauf Zweiter Bürgermeister Peter Fastl hinwies. Für das Rathaus wird noch mehr Geld in die Hand genommen: Saniert werden soll der Glockenturm, an der Außenfassade gibt es Ausbesserungsarbeiten und einige Büros werden hergerichtet.
Mit 22 000 Euro liegt die dafür im Verwaltungshaushalt angesetzte Summe im Bereich der Peanuts, die großen Ausgabeposten sind die Kreisumlage, für die 5,57 Millionen Euro angesetzt sind, der Bereich Straßenunterhalt mit über einer Million Euro oder die Personalkosten mit 3,63 Millionen Euro. Im Verwaltungshaushalt ist die Finanzierung der laufenden Aufgaben der
Seit 14 Jahren keine neuen Schulden
Gemeinde verbucht, im Vermögenshaushalt die Investitionen. Einnahmen im Verwaltungshaushalt sind Steuern, aber auch die Schlüsselzuweisung. Eigentlich hatte Kämmerer Max Steigenberger damit gerechnet, erstmals nach 14 Jahren wieder eine Darlehensaufnahme vorschlagen zu müssen. Doch kurz vor der Sitzung erhielt er Bescheid über die Schlüsselzuweisung: Sie liegt mit rund 2,02 Millionen Euro weit über der veranschlagten Summe von einer Million Euro.
Somit ergab sich ein neues Bild für den Haushalt, der sich heuer um die 20,4 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 14,6 Millionen Euro im Vermögenshaushalt bewegt. Die konkreten Zahlen stehen noch nicht fest, da die Schlüsselzuweisung noch nicht eingerechnet ist und noch Veränderungen vorgenommen wurden. Auch im Vermögenshaushalt sind noch Änderungen zu erwarten, so Steigenberger.
Für die Kennziffern heißt es jedoch, dass es gelingen wird, aus dem Verwaltungshaushalt eine Summe mindestens in Höhe der ordentlichen Tilgung (116 000 Euro) in den Vermögenshaushalt zu überführen. Ein Kredit über 962000 Euro wird nicht nötig sein, die Investitionen können über die Rücklagen finanziert werden. Steigenberger hatte daraus fast elf Millionen Euro schöpfen wollen. Die Höhe der Summe nach Einberechnung der höheren Schlüsselzulage kann er noch nicht genau benennen. Sie hängt auch davon ab, welche Projekte im Vermögenshaushalt verbleiben, gestrichen oder verschoben werden. Große Ausgabebrocken sind der Bau von Sozialwohnungen in Neudießen mit 2,5 Millionen Euro oder ein Posten für Grunderwerb mit 4,2 Millionen Euro. Manche Projekte würde die Marktgemeinde gerne schnell umsetzen, muss sich aber noch gedulden: Beispielsweise ist angedacht, den Vorplatz des Gebäudetrakts am Beginn der Mühlstraße nebst Tiefgarageneinfahrt neu zu gestalten. Dies soll einhergehen mit der Sanierung der Tiefgarage. Doch bisher kam es zu keiner Einigung mit der Eigentümergemeinschaft. Der Ansatz für wichtige Einnahmen im Verwaltungshaushalt und ihre Veränderung gegenüber dem Vorjahr:
● Grundsteuer B 1,02 Millionen Euro (plus 15 000 Euro).
● Gewerbesteuer drei
Euro (plus 400000 Euro)
● Einkommensteuer 6,9 Millionen Euro (plus 400000 Euro)
● Einkommensteuerersatzleistung 500 000 Euro (plus/minus null)
Der Ansatz für wichtige Ausgaben im Verwaltungshaushalt:
● Gewerbesteuerumlage 545 000 Euro (plus 73 000 Euro)
● Kreisumlage 5,57 Millionen Euro (plus 218000 Euro)
● Steuerkraft (basierend auf den Zahlen von 2016) 879,33 Euro je Einwohner (minus 9,25 Euro)
● Umlagekraft 10,31 Millionen Euro (minus 179 000 Euro)
● Schulden Der Schuldenstand in Höhe von 1,75 Millionen Euro betrifft ausschließlich das gebührenfinanzierte Wasserwerk. Millionen