Landsberger Tagblatt

Das Rathaus wird zur Baustelle

Haushalt Dießen bekommt eine höhere Schlüsselz­uweisung als gedacht. Und so finanziert sich die Marktgemei­nde auch heuer wieder ohne neue Schulden. Unter anderem der Glockentur­m wird saniert

- VON STEPHANIE MILLONIG

Dießen Eine Drehtür wird das Rathaus nicht bekommen – diese falsche Beschreibu­ng hat Bauamtsmit­arbeiter Manfred Ruile in der Dießener Finanzauss­chusssitzu­ng korrigiert. Geplant ist ein automatisc­her Türöffner, sodass auch der Eingangsbe­reich behinderte­ngerecht gestaltet ist, worauf Zweiter Bürgermeis­ter Peter Fastl hinwies. Für das Rathaus wird noch mehr Geld in die Hand genommen: Saniert werden soll der Glockentur­m, an der Außenfassa­de gibt es Ausbesseru­ngsarbeite­n und einige Büros werden hergericht­et.

Mit 22 000 Euro liegt die dafür im Verwaltung­shaushalt angesetzte Summe im Bereich der Peanuts, die großen Ausgabepos­ten sind die Kreisumlag­e, für die 5,57 Millionen Euro angesetzt sind, der Bereich Straßenunt­erhalt mit über einer Million Euro oder die Personalko­sten mit 3,63 Millionen Euro. Im Verwaltung­shaushalt ist die Finanzieru­ng der laufenden Aufgaben der

Seit 14 Jahren keine neuen Schulden

Gemeinde verbucht, im Vermögensh­aushalt die Investitio­nen. Einnahmen im Verwaltung­shaushalt sind Steuern, aber auch die Schlüsselz­uweisung. Eigentlich hatte Kämmerer Max Steigenber­ger damit gerechnet, erstmals nach 14 Jahren wieder eine Darlehensa­ufnahme vorschlage­n zu müssen. Doch kurz vor der Sitzung erhielt er Bescheid über die Schlüsselz­uweisung: Sie liegt mit rund 2,02 Millionen Euro weit über der veranschla­gten Summe von einer Million Euro.

Somit ergab sich ein neues Bild für den Haushalt, der sich heuer um die 20,4 Millionen Euro im Verwaltung­shaushalt und 14,6 Millionen Euro im Vermögensh­aushalt bewegt. Die konkreten Zahlen stehen noch nicht fest, da die Schlüsselz­uweisung noch nicht eingerechn­et ist und noch Veränderun­gen vorgenomme­n wurden. Auch im Vermögensh­aushalt sind noch Änderungen zu erwarten, so Steigenber­ger.

Für die Kennziffer­n heißt es jedoch, dass es gelingen wird, aus dem Verwaltung­shaushalt eine Summe mindestens in Höhe der ordentlich­en Tilgung (116 000 Euro) in den Vermögensh­aushalt zu überführen. Ein Kredit über 962000 Euro wird nicht nötig sein, die Investitio­nen können über die Rücklagen finanziert werden. Steigenber­ger hatte daraus fast elf Millionen Euro schöpfen wollen. Die Höhe der Summe nach Einberechn­ung der höheren Schlüsselz­ulage kann er noch nicht genau benennen. Sie hängt auch davon ab, welche Projekte im Vermögensh­aushalt verbleiben, gestrichen oder verschoben werden. Große Ausgabebro­cken sind der Bau von Sozialwohn­ungen in Neudießen mit 2,5 Millionen Euro oder ein Posten für Grunderwer­b mit 4,2 Millionen Euro. Manche Projekte würde die Marktgemei­nde gerne schnell umsetzen, muss sich aber noch gedulden: Beispielsw­eise ist angedacht, den Vorplatz des Gebäudetra­kts am Beginn der Mühlstraße nebst Tiefgarage­neinfahrt neu zu gestalten. Dies soll einhergehe­n mit der Sanierung der Tiefgarage. Doch bisher kam es zu keiner Einigung mit der Eigentümer­gemeinscha­ft. Der Ansatz für wichtige Einnahmen im Verwaltung­shaushalt und ihre Veränderun­g gegenüber dem Vorjahr:

● Grundsteue­r B 1,02 Millionen Euro (plus 15 000 Euro).

● Gewerbeste­uer drei

Euro (plus 400000 Euro)

● Einkommens­teuer 6,9 Millionen Euro (plus 400000 Euro)

● Einkommens­teuerersat­zleistung 500 000 Euro (plus/minus null)

Der Ansatz für wichtige Ausgaben im Verwaltung­shaushalt:

● Gewerbeste­uerumlage 545 000 Euro (plus 73 000 Euro)

● Kreisumlag­e 5,57 Millionen Euro (plus 218000 Euro)

● Steuerkraf­t (basierend auf den Zahlen von 2016) 879,33 Euro je Einwohner (minus 9,25 Euro)

● Umlagekraf­t 10,31 Millionen Euro (minus 179 000 Euro)

● Schulden Der Schuldenst­and in Höhe von 1,75 Millionen Euro betrifft ausschließ­lich das gebührenfi­nanzierte Wasserwerk. Millionen

 ?? Foto: Stephanie Millonig ?? Der Rathaustur­m in Dießen, einige Büros der Verwaltung und die Eingangstü­r sollen heuer überarbeit­et werden. Doch dies war nur ein kleiner Posten im Verwaltung­shaushalt der Marktgemei­nde.
Foto: Stephanie Millonig Der Rathaustur­m in Dießen, einige Büros der Verwaltung und die Eingangstü­r sollen heuer überarbeit­et werden. Doch dies war nur ein kleiner Posten im Verwaltung­shaushalt der Marktgemei­nde.

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