Bei Stromausfall ins Feuerwehrhaus
Notstrom Die Uttinger Feuerwehr hat jetzt ein großes Aggregat. Und das kann dem ganzen Ort dienen
Utting Wenn in Utting der Strom ausfällt, haben Privatleute künftig mit dem Feuerwehrhaus eine Anlaufstelle, die beleuchtet und beheizt ist. Auch etwas Warmes zum Essen wird es, falls erforderlich, geben. Die Freiwillige Feuerwehr hat sich eine Netzersatzanlage angeschafft. Kostenpunkt: 25000 Euro. Auf der Nordseite des Hauses steht das Aggregat nun, beschützt von einem soliden, gut verschlossenen Schuppen.
Was auf den ersten Blick nach einem großen Motor mit Generator und Abluftanlage aussieht, beherbergt viel Technik. Bereits eine Minute nach einem Stromausfall schaltet es sich vollautomatisch ein. Damit der Start auf Anhieb gelingt, wurde eine Heizung in den 75-PSMotor integriert, die Öl und Kühlwasser auf konstant 38 Grad Celsius hält. Gespeist wird der Motor von einem 200 Liter fassenden Dieseltank, der im Boden des Schuppens integriert ist. 20 Stunden kann damit, bei einer Belastung von 75 Prozent, Strom erzeugt werden, bevor nachgetankt werden muss. Wie der stellvertretende Kommandant Florian Hoffmann ausführt, ist diese Anlage wohl die einzige im Landkreis. Andere Feuerwehren verfügten entweder nicht über vollautomatische Anlagen oder arbeiteten mit transportablen Notstromaggregaten. Die Entscheidung, eine Netzersatzanlage anzuschaffen, sei aufgrund einer Fachempfehlung vom Landesfeuerwehrverband getroffen worden, so Hoffmann. „Feuerwehrhäuser werden als Gebäude mit kritischer Infrastruktur eingestuft, diese sollten eine Netzersatzanlage haben.“Wie leistungsstark die Anlage ist, zeigt sich bei näherer Betrachtung: Sie versorgt das gesamte Feuerwehrhaus ohne Einschränkung – und zwar mitsamt aller Technik, wie beispielsweise Atemschutzgeräten. Auch bei Stromausfall kann die Feuerwehr somit Einsätze wie gewohnt durchführen, ohne Zeitverzögerung. Sprich: Das Haus liegt nicht im Dunkeln, und alle Akkus von Geräten mit Strombedarf sind geladen. Auch diejenigen in den Feuerwehrautos, wie beispielsweise Funkgeräte. Auch die Fahrzeuge sind ständig an das Stromnetz angeschlossen, wie Kommandant Andreas Streicher beim Rundgang durch das Haus zeigt. Mit dem Aggregat allein ist es nicht getan. Im Haustechnikraum wurde für die Netzersatzanlage ein wandfüllender Schaltschrank installiert. Noch ist nicht alle Arbeit erledigt: Derzeit wird ein Alarmplan erarbeitet.
Zudem sorgt die Anlage für zusätzliche Aufgaben bei der Feuerwehr: Um Standschäden zu vermeiden, muss sie einmal pro Monat betrieben werden. Dann wird auch der Netzausfall simuliert.