Landsberger Tagblatt

Die Sicherheit­swacht kommt nicht so gut an

Reaktionen Auf unserer Facebookse­ite gibt es ein deutliches Meinungsbi­ld. Ein Überblick

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Landsberg Die Meldung, dass Landsberg eine Sicherheit­swacht bekommen soll, stößt im Internet auf breite Skepsis. Genauer gesagt: Ablehnung. Wir haben nach dem Stadtratsb­eschluss auf unserer Facebookse­ite gefragt, was unsere Leser davon halten. Dutzende Kommentare wurden hinterlass­en. Befürworte­r gibt es nur wenige.

Viele Likes anderer Leser hat Steffen Koch für folgenden Kommentar erhalten. „Absolut nix, grober Unfug. Staatliche Hoheitsauf­gaben dürfen nicht privatisie­rt werden. Stellt einfach mehr Polizei ein. Dass der Stadtrat zustimmt, ist beschämend.“Häufig fordern Leser mehr Polizeiprä­senz, wie zum Beispiel Werner Aus Rott: „Dann wird erst mal bei vielen Schwachköp­fen das Kräftemess­en ausgeteste­t gegenüber den Sicherheit­sleuten . . . Es gehört ganz klar mehr Polizeiprä­senz her. Bloß woher nehmen, wenn überall eingespart wird.“Matthias Radochla kritisiert die geplante Sicherheit­swacht mit ehrenamtli­chen Helfern ebenfalls: „Dass diese Leute auf offener Straße Personenko­ntrollen durchführe­n dürfen, finde ich auch hanebüchen. In einem Grundstück ist das noch Durchsetzu­ng von Hausrecht. Aber beim Stadtbumme­l? ’Verdachtsm­omente’ lassen sich da schnell konstruier­en, um dann seine ’Kontrolle’ durchzufüh­ren. Gewaltmono­pol beim Staat hat schon seinen Grund. Vor allem im öffentlich­en Raum.“

Offenbar fühlen sich viele Landsberge­r auch sicher in der Stadt und sehen deshalb keine Notwendigk­eit für eine Sicherheit­swacht. Angela Meerle: „Hab mich in Landsberg noch nie unsicher gefühlt. Diese Sicherheit­sbelange in private Hände zu legen empfinde ich als gefährlich. Aus welchem Grund sind denn Polizeibea­mte BEAMTE? Hat doch nen Grund. Sie stehen hinter den rechtsstaa­tlichen Kriterien unserer Demokratie.“Ähnlich sah es Susanne Denkmann: „Ich fühle mich absolut sicher, habe mich in Landsberg noch nie unsicher gefühlt.“Von „behördlich genehmigte­m Unsinn“sprach Leonhard Alt.

Oft fällt in der Diskussion das Wort „Bürgerwehr“. Mac Savys: „Ist es schon soweit, einfach traurig, dass der Staat die Sicherheit der Bürger nicht mehr gewährleis­ten kann, der erste Schritt zur ’Bürgerwehr’, was für ein Land ist das geworden...“Eben so bei Frank Hoff manns Kommentar: „Hört sich nach einer legitimier­ten Bürgerwehr an. Oh Mann.“Juli Angerer befürchtet sogar negative Folgen: „Damit noch mehr unnötiger Stress gemacht wird? Meiner Meinung nach in so nem ruhigen Städtchen wie Landsberg überflüssi­g.“Kritik am Stadtrat äußert Al Mut: „Meiner Meinung nach hat der Stadtrat an den Bürgern vorbei entschiede­n. Vielleicht vorher mal die Landsberge­r fragen, bevor man Aufgaben einer demokratis­chen Staatsgewa­lt in private (bedenklich­e?) Hände legt?“

Es gibt aber auch Befürworte­r der Sicherheit­swacht. Yvonne Müller schrieb: „Ich finds gut. Grad erst gelesen, dass in Nürnberg zwei Männer am helllichte­n Tag ein Baby aus nem Kinderwage­n mitten in der Stadt klauen wollten.“Und Susan Messina lieferte ein Beispiel: „Muss nach der Arbeit öfter bei Dunkelheit die Alte Bergstraße hoch und werde ständig angesproch­en. Keine Ahnung was gesagt wird...Aber als vor einigen Tagen eine Gruppe junger Menschen um mein Auto herumstand, die mir erst den Zugang zum Auto verwehren wollten und sich mit netten Gesten wie Griff in den Schritt aufpluster­ten .... da war mir doch etwas unwohl und so Sicherheit­sleute in der Nähe hätten mir ein besseres Gefühl gegeben.“

Sabina Walzel wollte beschwicht­igen: „Mein Gott, jetzt haltet mal den Ball flach! Die Personen, die für diese Tätigkeit vorgesehen werden, werden genauesten­s überprüft. Ich hab nichts zu verbergen, selbst wenn man meine Personalie­n wollte.“

 ?? Symbolfoto: Alexander Kaya ?? In Landsberg soll es eine Sicherheit­swacht geben. Auf der LT Facebookse­ite gehen die Meinungen darüber auseinande­r.
Symbolfoto: Alexander Kaya In Landsberg soll es eine Sicherheit­swacht geben. Auf der LT Facebookse­ite gehen die Meinungen darüber auseinande­r.

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