Auch die Erpftinger wollen einen Mittelpunkt
Bürgerversammlung Die oberste Priorität im Landsberger Stadtteil: Die Grundschule soll erhalten und die Alte Schule wiederbelebt werden. Dazu wurde auch ein Antrag formuliert
Erpfting Mit dem Antrag an den Stadtrat, den langfristigen Erhalt und die zukunftsfähige Erweiterung ihrer Grundschule zu beschließen, haben die rund 100 Erpftingerinnen und Erpftinger Oberbürgermeister Mathias Neuner aus der Bürgerversammlung im Gasthaus „Zur Sonne“am Donnerstagabend zurück nach Landsberg geschickt.
Seine Unterstützung sagte der Oberbürgermeister bereits in der Versammlung zu, er habe keine Zweifel daran, dass die Grundschule Erpfting Bestandteil des neuen Schulkonzeptes sein werde, das gerade erarbeitet wird. „Ich bin ein großer Freund der Grundschule in Erpfting“, betonte Neuner. Aber man müsse auch der Tatsache ins Auge sehen, dass nur etwa ein Drittel der Grundschüler aus Erpfting selbst kämen, etwa zwei Drittel aus dem Westen der Stadt.
In ihren Arbeitskreis-Sitzungen haben die Teilnehmer eine Reihe von Argumenten gesammelt, die für den Erhalt der Grundschule sprächen, erfuhren die Zuhörer von Matthias Müller, der dieses Leitprojekt vorstellte. Die Grundschule biete als Dorfschule auch Vorteile für Landsberger und Ellighofer Schüler: Sie liege in einer verkehrsarmen Umgebung, biete naturnahe Bildung und sei auch über gut ausgebaute Radwege zu erreichen. Außerdem sei die Attraktivität Erpftings untrennbar mit dem Vorhandensein einer Grundschule und eines Kindergartens verbunden. Zudem sei die angeschlossene Turn- unverzichtbar für die örtlichen Vereine und damit elementarer Bestandteil der Traditionspflege im Dorf. „Deshalb muss die Grundschule saniert und zukunftsfähig erweitert werden“, so Müller, auch im Hinblick auf die Tatsache, dass die Grundschule schon jetzt lediglich sieben Räume für acht Schulklassen zur Verfügung habe.
Auch das zweite große Leitprojekt, das die Erpftinger sich auf die Fahne geschrieben haben, betrifft eine Schule in ihrem Dorf, nämlich die „Alte Schule“. In Erpfting fehle ein Dorfmittelpunkt, ist man sich einig. Ortssprecher Markus Salzinger stellte die möglichen Projekte vor, mit denen die „Alte Schule“wieder zum Leben erweckt werden könnte. „Ein Dorfmuseum, ein Treffpunkt für Senioren oder eine wetterfeste Unterkunft für unsere Jugend könnten hier entstehen.“Dabei betonte er, dass dies keine Konkurrenz zu den beiden Gasthalle wirtschaften darstellen solle. Aus der Zuhörerschaft kam die Idee, in der „Alten Schule“ein ReparaturCafé zu etablieren, einen Billardtisch oder Kicker aufzustellen oder einfach nur Platz zu schaffen zum Musizieren.
Ergänzt werden könnte die Alte Schule um ein Brotbackhaus nach Kauferinger Vorbild. „Durch das wöchentliche Brotbacken soll ein Ritual entstehen, bei dem sich Jung und Alt trifft und austauscht“, heißt es dazu in der Informationsschrift, die im Vorfeld der Versammlung verteilt worden war.
Vier Arbeitsgruppen mit insgesamt 80 Teilnehmern haben 2017 die Themen „Alte Schule“, „Bauen, Wohnen, Ortskern, Luibach“, „Schule, KiTa“und „Mobilität, Umwelt, Energie“bearbeitet, erfuhren die Zuhörer von Salzinger. Dabei ging es auch um die Frage, wie bezahlbarer Bau- und Wohnraum erhalten und geschaffen werden kann, ebenso um Anreize für eine Nachnutzung bestehender Gebäude im Ort oder den Erhalt landwirtschaftlicher Betriebe. „Erpfting hat von den vier Dörfern um Landsberg die meisten Bauern. Und das
Noch mehr Büsche am Radweg?
wollen wir erhalten“, betonte Silvia Schattner vom Arbeitskreis.
Am Herzen liegt den Erpftingern auch das Radfahren. Der Oberbürgermeister wurde aufgefordert, den Radweg nach Landsberg zu reparieren. Angeregt wurde, mehr Büsche entlang des Radweges zu pflanzen, um zu verhindern, dass Radfahrer nachts durch entgegenkommende Fahrzeuge geblendet würden. Das lehnte Neuner jedoch ab: „Ich kann mir vorstellen, dass vor allem Frauen sich nicht sicher fühlen, wenn sie zwischen Büschen und Wald in der Dunkelheit radeln müssen.“Zudem gebe es eine teilweise Bepflanzung. Die Anregung, die Radwege solarbetrieben zu beleuchten, nahm das Stadtoberhaupt mit.