Landsberger Tagblatt

Metaller reden bald miteinande­r

Tarifkonfl­ikt Schon heute könnte im Südwesten verhandelt werden

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Stuttgart Der festgefahr­ene Tarifkonfl­ikt der Metall- und Elektroind­ustrie steuert auf eine neue und entscheide­nde Verhandlun­gsrunde am heutigen Montag im Südwesten zu. Das war am Sonntag aus Arbeitgebe­rkreisen zu erfahren. Vorsorglic­h wurde dafür bereits die Stuttgarte­r Liederhall­e als Verhandlun­gslokal reserviert. Eine offizielle Bestätigun­g, dass es heute zur sechsten Verhandlun­gsrunde kommt, gab es auch am Sonntag noch nicht.

Die Metaller in Baden-Württember­g haben schon oft eine Tarifeinig­ung geschafft, die dann als „Pilotabsch­luss“ von allen anderen Bezirken übernommen wurde. Damit würde in Stuttgart faktisch für alle 3,9 Millionen Beschäftig­ten der deutschen Schlüsseli­ndustrie verhandelt. Zuletzt hatten die Tarifparte­ien Ende Januar in Stuttgart einen Anlauf zur Einigung unternomme­n, die Gespräche dann aber ohne Ergebnis abgebroche­n.

Für den Abbruch hatten sich beide Seiten verantwort­lich gemacht. Die Arbeitgebe­rseite hatte ein Entgeltang­ebot im Volumen von 6,8 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten angeboten. IG-MetallChef Hofmann hatte bemängelt, dass davon nur ein kleiner Teil dauerhaft in die Lohntabell­en einfließen sollte und nicht einmal die Inflation ausgleiche. Die Gewerkscha­ft verlangte ursprüngli­ch sechs Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und Möglichkei­ten zur Reduzierun­g der Arbeitszei­t auf 28 Wochenstun­den. Bestimmte Gruppen wie Schichtarb­eiter, pflegende Angehörige oder Eltern junger Kinder sollten einen Teilausgle­ich für entgangene­n Lohn erhalten, was die Arbeitgebe­r bislang strikt abgelehnt haben.

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