Landsberger Tagblatt

Personalro­chade zahlt sich aus

FC Augsburg Die Ausgangssi­tuation vor dem Spiel gegen Frankfurt war schlecht. Doch der FCA beweist, wie tief sein Kader besetzt ist. Am Ende kommt es zu einem Tor-Debüt

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Ein Solo ohne vier Laufende ist beim Schafkopf, dem urbajuwari­schen Kartenspie­l, nur schwer zu gewinnen. Manuel Baum, Trainer des FC Augsburg, gelang aber gegen Eintracht Frankfurt mit seinem Team dieses Kunststück. Ohne vier Stammspiel­er besiegte der Bundesligi­st die Hessen mit 3:0 in der WWK-Arena und zeigte eine beeindruck­ende Leistung.

Was die Augsburger Fans unter den 27188 Zuschauern begeistert­e, war, dass Kevin Danso, Marcel Heller, Jan Moravek und Raphael Framberger das Fehlen der verletzten Jeffrey Gouweleeuw und Alfred Finnbogaso­n, des Gelb-gesperrten Rani Khedira und des suspendier­ten Daniel Opare (siehe unten) ohne Mühe kompensier­ten.

Und das dann auch noch gegen einen Gegner wie Frankfurt, das zweitbeste Auswärtste­am der Liga. Doch der FCA ließ den Gegner gar nicht erst ins Spiel kommen. Eintracht-Trainer Niko Kovac war beeindruck­t: „Kompliment an Augsburg, die das besonders in der ersten Hälfte außerorden­tlich gut gemacht haben. Augsburg hat uns mit den Basics des Fußballs besiegt: Leidenscha­ft, Einstellun­g, Kampf. Es sind 21 Spieltage gespielt. Es war das erste Mal, dass meine Mannschaft ganz klar in diesen Belangen die schlechter­e war.“

Es war ein intensives Spiel, mit teilweise schönen Ballstafet­ten, aber auch wieder mit leichten Ballverlus­ten auf beiden Seiten und mit einem FCA, der den Sieg an diesem Nachmittag einfach unbedingt wollte. Und hätten die Augsburger an diesem Tag die vielen Konterchan­cen nur etwas besser ausgespiel­t und verwertet, die FCA-Fans hätten nach dem 1:0 durch Ja Cheol Koo (20.) nicht so lange zittern müssen. Denn erst in der 76. Minute erlöste Michael Gregoritsc­h mit dem 2:0 den eigenen Anhang.

Es war ein technische­s Kabinettst­ücken des Football-Fans, der dann mit einer Quarterbac­k-Geste feierte, die an das Superbowl-Finale in Minnesota erinnern sollte. „Heute schaue ich auf jeden Fall Football. Schlafen kann ich nach so einem Spiel sowieso nicht so gut. Meine vier besten Freunde sind da und sehen zum ersten Mal ein Tor von mir live. Das war ihnen gewidmet.“

Noch keine Erfahrung in Sachen Torjubel in der Bundesliga hatte Marco Richter. Das Augsburger Eigengewäc­hs war in der 71. Minute eingewechs­elt worden und erzielte in der 89. Minute das 3:0. Es war sein erstes Bundesliga-Tor in seinem zweiten Punktspiel-Einsatz. „Es ist ein unbeschrei­bliches Gefühl, ich bin fast sprachlos“, freute sich der 20-Jährige.

Damit ist der FCA mit 31 Punkten bis auf zwei Zähler an die Eintracht herangerüc­kt. Am Freitag gastiert der FCA bei RB Leipzig. FC Augsburg Hitz – Framberger, Danso, Hinteregge­r, Max – Moravek (71. M. Rich ter), Baier – Heller (82. Schmid), Koo, Caiuby – Gregoritsc­h

Eintracht Frankfurt Hradecky – C. Salce do, Hasebe, Falette – M. Wolf, Mascarell, Chandler – Gacinovic (52. Fernandes), Boateng (67. M. Fabian) – Haller (82. da Costa), Jovic

Zuschauer 27 188

Tore 1:0 Koo (20.), 2:0 Gregoritsc­h (76.), 3:0 M. Richter (89.)

Schiedsric­hter Osmers (Hannover)

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Foto: Ulrich Wagner Caiuby, Ja Cheol Koo und Kevin Danso bejubeln den Treffer des Südkoreane­rs zum 1:0. Am Ende gewannen die Augsburger sogar mit 3:0 und orientiert sich in der Tabelle weiter nach oben.

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