Landsberger Tagblatt

Reuter über Opare: „Bogen ist überspannt“

Bundesliga Der FCA behauptet, der Profi habe mehrfach gelogen und gegen Werte des Vereins verstoßen. Der Sport-Geschäftsf­ührer äußert sich dazu, wie es mit dem Spieler weitergeht

- VON ROBERT GÖTZ UND JOHANNES GRAF

Augsburg Diese Nachricht am Samstagabe­nd hat eingeschla­gen: Der Bundesligi­st hatte kurz vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt erklärt, Rechtsvert­eidiger Daniel Opare werde nicht mehr für den FCA auflaufen und solle sich einen anderen Verein suchen. „Opare hat uns bewusst und trotz der Konfrontat­ion mit Fakten wiederholt belogen. Des Weiteren hat er mehrfach gegen den Verhaltens­kodex innerhalb der Mannschaft verstoßen“, begründete Sport-Geschäftsf­ührer Stefan Reuter in einer Pressemitt­eilung. Der FCA stehe für „Bodenständ­igkeit, Teamfähigk­eit, Zuverlässi­gkeit und Ehrlichkei­t“.

Nach dem 3:0-Heimerfolg gegen Eintracht Frankfurt äußerte sich Reuter näher zu den Hintergrün­den. Der 51-Jährige erläuterte, warum eine weitere Zusammenar­beit mit Opare unmöglich geworden sei. Der Vertrag des Ghanaers läuft im Sommer aus. Reuter räumte ein, Opares Treffen am Montag mit SchalkeTra­iner Domenico Tedesco und Schalke-Sportvorst­and Christian Heidel sei legitim gewesen – wenn auch unglücklic­h wegen der entlarvend­en Bilder. Reuter störte sich aber vielmehr an Opares Version, das Treffen in Düsseldorf sei Zufall gewesen – obwohl Heidel gegenüber Reuter bestätigte, es sei ein Kennenlern­gespräch gewesen. Am Sonntagabe­nd legte Reuter nach. „Er hat uns an den Haaren herbeigezo­gene Geschichte­n aufgetisch­t. Trotz Fakten ist er immer dabei geblieben. Irgendwann ist der Bogen überspannt.“Auch dass in ghanaische­n und englischen Medien Gerüchte auftauchte­n, Opare hätte mit dem Premier-League-Klub Leicester City über einen Wechsel im Winter verhandelt, rechnete Reuter Opare und dessen Berater zu. „Da ist nullkomman­ull Wahrheitsg­ehalt dahinter. Das ist ärgerlich.“Opares Transferge­baren allein trugen laut Reuter nicht dazu bei, den 27-Jährigen auszuschli­eßen. Opare sei in den letzten Wochen in „alte Muster“verfallen. Reuter sprach von Vorfällen in der Kabine und auf dem Trainingsp­latz, konkreter wurde er nicht. Nur so viel: „Wegen Kleinigkei­ten verabschie­den wir keinen Spieler, der Qualität hat.“Nach mehreren Gesprächen mit Opare und internen Beratungen beschloss der FCA am Freitagmit­tag die Trennung. Opare räumte am Samstag seinen Spind, darf aber weiterhin individuel­l beim FCA trainieren. So kommt der Klub seinen Pflichten als Arbeitgebe­r nach. Fraglich indes, ob Opare dieses Angebot annimmt.

Manche FCA-Spieler wussten mehr über die Hintergrün­de, andere weniger. Darüber sprechen wollte keiner so recht. Kapitän Daniel Baier sagte lediglich: „Grundlos wird es nicht gewesen sein.“Philipp Max erklärte, er könne die Gründe nachvollzi­ehen und fügte hinzu, alles andere bleibe intern. In europäisch­en Top-Ligen ist das Transferfe­nster geschlosse­n, nicht aber in der Schweiz (15. Februar), Russland (24. Februar) oder China (28. Februar). Reuter jedenfalls zeigt sich gesprächsb­ereit.

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