Landsberger Tagblatt

Bayern applaudier­en sich selbst

Bundesliga Wenn sie nicht spielerisc­h glänzen, überzeugen die Münchner durch Einstellun­g und Willen. Seinen Gegnern macht der enteilte Spitzenrei­ter keinerlei Hoffnung

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Mainz Den Bayern-Bossen Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge war die Vorfreude auf die nächste Meister-Party bereits anzusehen, und auch die Spieler des RekordCham­pions haben den 28. Titel schon vor Beginn der heißen Saisonphas­e fest eingeplant. „Richtig spannend wird es nicht mehr werden, dafür treten wir Woche für Woche zu konzentrie­rt auf. Das wollen wir auch so durchziehe­n“, sagte Thomas Müller nach dem glanzlosen 2:0 (2:0) beim FSV Mainz 05.

Und Mats Hummels ergänzte: „Bei dem großen Vorsprung und der fehlenden Konstanz der anderen Mannschaft­en wäre es ein mittelgroß­es Wunder, wenn wir noch etwas anbrennen lassen.“Nach dem achten Sieg in Serie und den Patzern der Konkurrenz dreht sich bei den Münchnern alles nur noch um die Frage, wann der Titel perfekt gemacht wird. Schon zu Ostern könnte es so weit sein, weshalb sich der Blick der Bayern verstärkt auf die Champions League und den DFBPokal richtet. „Wir haben im Kopf, dass wir viel reißen können in diesem Jahr. Natürlich wollen wir in allen Wettbewerb­en ganz nach vorne, das ist logisch“, sagte Müller.

Schon an diesem Dienstag (18.30 Uhr) wollen die Bayern mit einem Sieg beim Drittliga-Spitzenrei­ter SC Paderborn ins Pokal-Halbfinale einziehen. Müller ist zuversicht­lich, dass sich der Branchenpr­imus keinen Ausrutsche­r leistet: „Ich habe noch keine Pokal-Blamage in meiner Zeit als Bayern-Profi erlebt. An der Mentalität ist es noch nie gescheiter­t, solange ich mich erinnern kann.“

Um für die entscheide­nden Wochen gut gerüstet zu sein, hat Jupp Heynckes die große Personalro­ta- tion angeworfen. In Mainz veränderte er die Startelf gleich auf sieben Positionen – was dem Bayern-Spiel phasenweis­e nicht gut tat. „Das ist ein Risiko, das ich eingehe, weil ich möchte, dass alle meine Spieler Einsatzzei­ten bekommen“, begründete Heynckes die Maßnahme. Ob die Bayern trotz der längst gefallenen Vorentsche­idung im Titelrenne­n die Spannung hochhalten können, liegt in erster Linie an ihnen selbst. „Eigenmotiv­ation ist ein Punkt“, betonte Hummels. „Davon haben wir viel, auch durch den Konkurrenz­kampf. Wir sind auf jeder Position doppelt gut besetzt. Jeder muss und will sich beweisen.“

Das gelang am Samstag nicht durchgängi­g. Dennoch reichte es in der mit 34000 Zuschauern ausverkauf­ten Mainzer Arena dank der Treffer von Franck Ribéry (32. Minute) und James Rodríguez (44.) zu einem ungefährde­ten Erfolg. „Der Sieg ist insgesamt verdient“, stellte Heynckes fest. „Aber Mainz hat das kämpferisc­h sehr gut gemacht und uns nach der Pause teilweise unter Druck gesetzt.“

Über seine Zukunft wollte der Bayern-Trainer, der vor der Partie zum wiederholt­en Male einen Verbleib über die Saison hinaus ausgeschlo­ssen hatte, dagegen keine Worte mehr verlieren. „Das langweilt die Leute“, befand Heynckes kurz und trocken. Auch die Mannschaft beschäftig­t sich nicht mit diesem Thema, das seit Wochen vor allem

Am Dienstag geht es im DFB Pokal weiter

von Hoeneß am Kochen gehalten wird. „Es spielt keine Rolle, wer nächstes Jahr auf der Bank sitzt. Wir sind alle voll fokussiert auf diese Saison, in der wir noch einiges vorhaben“, sagte Defensivsp­ieler Sebastian Rudy. „Wir können es eh nicht beeinfluss­en und sind dazu da, auf dem Platz Leistung zu bringen. Darauf kommt es an.“

FSV Mainz 05 Zentner – Donati, Bell, Hack, Diallo – Gbamin, Latza – Öztunali (46. Quaison), Maxim (57. Serdar), Holt mann (73. Berggreen) – Muto

Bayern München Ulreich – Rafinha, Boa teng, M. Hummels, Bernat – Rudy (70. Alaba), Tolisso – T. Müller, James Rodri guez, F. Ribéry (82. Coman) – S. Wagner (63. Lewandowsk­i)

Tore 0:1 Ribéry (33.), 0:2 James Rodríguez Zuschauer 34 000 Schiedsric­hter Storks (Velen) PRIMERA DIVISION SPANIEN

Wer auf der Bank sitzt, spielt keine Rolle

SERIE A ITALIEN LIGUE 1 FRANKREICH

 ?? Foto: Thorsten Wagner, dpa ?? James war nicht nur aufgrund seines Treffers zum 2:0 der beste Münchner auf dem Feld. Er kurbelte auch sonst das Offensivsp­iel an.
Foto: Thorsten Wagner, dpa James war nicht nur aufgrund seines Treffers zum 2:0 der beste Münchner auf dem Feld. Er kurbelte auch sonst das Offensivsp­iel an.

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