Säulenhalle als Geheimtipp
Fünf Jahre Snowdance. Zeit für eine kleine Bilanz. Denn es war nicht immer leicht für die Veranstalter Tom Bohn und Jürgen Farenholtz. Schwierige Filme, die englische Sprache und die Untertitel sorgten für Irritationen. Das Publikum hatte viel zu schimpfen. So heuer auch beim Eröffnungsfilm. Aber Snowdance ist gerade dank dieser internationalen Produktionen nun aus den Kinderschuhen raus. Es gibt gutes Kino von international tätigen Regisseuren zu sehen.
Diese Filme sind nicht immer synchronisiert – und haben meist Untertitel. Das liegt aber nicht daran, dass die Festivalleitung dies nicht machen will, sondern daran, dass den Independent-Filmern oft das Geld dafür fehlt. Geld – das ist das grundsätzliche Thema oder besser gesagt, Problem beim Independent-Film. Die Filmförderung für solche Projekte lässt zu wünschen übrig, es ist an der Zeit, etwas zu ändern. Das formulierte bei einer Podiumsdiskussion auch ganz klar Ulrich Herrmann (Redakteur SWR, Baden-Baden). Die in Landsberg gezeigten Filme überzeugten auch ihn. Besonders die Dokumentation „Last Fisherman“von James Stier hatte es ihm angetan. Eine bewegende Dokumentation über einen der letzten Fischer in Cornwall. Herrmann betonte dabei die Wichtigkeit des Landsberger Festivals und wünschte sich, dass es weiterhin internationalen Film bietet und unterstützt.
Sogar Stehplätze wurden verkauft
Snowdance überzeugte in diesem Jahr nicht mit seinen Partys (obwohl sie gut waren), sondern mit einer guten Auswahl der gezeigten Beiträge und einem weiteren Geheimtipp, dem Kurzfilm. Die Säulenhalle hat eindeutig als neues kleines Kino begeistert und sollte öfter eingesetzt werden. Denn dort gefiel es den Zuschauern. Man musste sogar Stehplätze verkaufen.
Wie könnten die Landsberger mehr zeigen, dass sie ihr Festival lieben? Was man noch verbessern könnte? Die optische Präsenz des Festivals in Landsberg. Die Videoleinwand am Hauptplatz fehlte eindeutig.
Manche Zuschauer sollten allerdings, bevor sie ins Kino gehen, erst mal einen Benimmkurs absolvieren. Muss man wirklich einen ständig fiependen Hund mit ins Kino nehmen? Und dann die SitzNachbarn fragen: „Hat er Sie jetzt angepupst?“Muss man nicht. Das ist einfach schlechtes Benehmen.