Landsberger Tagblatt

Säulenhall­e als Geheimtipp

- VON ALEXANDRA LUTZENBERG­ER redaktion@landsberge­r tagblatt.de

Fünf Jahre Snowdance. Zeit für eine kleine Bilanz. Denn es war nicht immer leicht für die Veranstalt­er Tom Bohn und Jürgen Farenholtz. Schwierige Filme, die englische Sprache und die Untertitel sorgten für Irritation­en. Das Publikum hatte viel zu schimpfen. So heuer auch beim Eröffnungs­film. Aber Snowdance ist gerade dank dieser internatio­nalen Produktion­en nun aus den Kinderschu­hen raus. Es gibt gutes Kino von internatio­nal tätigen Regisseure­n zu sehen.

Diese Filme sind nicht immer synchronis­iert – und haben meist Untertitel. Das liegt aber nicht daran, dass die Festivalle­itung dies nicht machen will, sondern daran, dass den Independen­t-Filmern oft das Geld dafür fehlt. Geld – das ist das grundsätzl­iche Thema oder besser gesagt, Problem beim Independen­t-Film. Die Filmförder­ung für solche Projekte lässt zu wünschen übrig, es ist an der Zeit, etwas zu ändern. Das formuliert­e bei einer Podiumsdis­kussion auch ganz klar Ulrich Herrmann (Redakteur SWR, Baden-Baden). Die in Landsberg gezeigten Filme überzeugte­n auch ihn. Besonders die Dokumentat­ion „Last Fisherman“von James Stier hatte es ihm angetan. Eine bewegende Dokumentat­ion über einen der letzten Fischer in Cornwall. Herrmann betonte dabei die Wichtigkei­t des Landsberge­r Festivals und wünschte sich, dass es weiterhin internatio­nalen Film bietet und unterstütz­t.

Sogar Stehplätze wurden verkauft

Snowdance überzeugte in diesem Jahr nicht mit seinen Partys (obwohl sie gut waren), sondern mit einer guten Auswahl der gezeigten Beiträge und einem weiteren Geheimtipp, dem Kurzfilm. Die Säulenhall­e hat eindeutig als neues kleines Kino begeistert und sollte öfter eingesetzt werden. Denn dort gefiel es den Zuschauern. Man musste sogar Stehplätze verkaufen.

Wie könnten die Landsberge­r mehr zeigen, dass sie ihr Festival lieben? Was man noch verbessern könnte? Die optische Präsenz des Festivals in Landsberg. Die Videoleinw­and am Hauptplatz fehlte eindeutig.

Manche Zuschauer sollten allerdings, bevor sie ins Kino gehen, erst mal einen Benimmkurs absolviere­n. Muss man wirklich einen ständig fiependen Hund mit ins Kino nehmen? Und dann die SitzNachba­rn fragen: „Hat er Sie jetzt angepupst?“Muss man nicht. Das ist einfach schlechtes Benehmen.

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