Gemeinde zahlt mehr als 40 Prozent
Kindergärten Die Löhne für das Personal sind der mit Abstand größte Kostenfaktor im Spatzennest in Weil und im Sonnenschein in Schwabhausen
Weil Die Haushaltsansätze für die Kindergärten „Spatzennest“in Weil und „Sonnenschein“in Schwabhausen übersteigen für das laufende Jahr wieder die Millionengrenze. Auf rund 1,1 Millionen Euro summieren sich die beiden Haushalte. Sie liegen damit knapp 30 000 Euro über dem Ansatz des Vorjahres.
Einhellig hat der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung die Etats verabschiedet und damit dem vom Träger der Betreuungseinrichtungen, dem Kreisverband Landsberg des Roten Kreuzes, vorgeschlagenen Ansatz für das laufende Jahr genehmigt. Der Kostenanteil der Gemeinde für den laufenden Betrieb liegt bei rund 453 000 Euro.
Das Zahlenwerk der BRK-Haushaltspläne erläuterte Kämmerin Gabriele Notz im Detail. Größter Kostenfaktor sind demnach die Personalkosten. Mit nahezu 998 000 Euro sind diese um knapp 17 000 Euro höher kalkuliert als im Vorjahr. Bezüglich dieses Kostenzuwachses erläuterte Notz, dass die tarifliche Lohnsteigerung von 4,75 Prozent bereits eingerechnet sei. Daneben habe das BRK seinen Haustarif an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes angeglichen. Auch die verstärkte Nachfrage an Mittags- und Nachmittagsbetreuung schlage sich in den Personalkosten nieder. So mussten in Schwabhausen zwei hauswirtschaftliche Mitarbeiterinnen eingestellt werden. Direkte Auswirkungen auf die Personalkosten haben auch die gebuchten Betreuungszeiten sowie der Anstellungsschlüssel. Dieser liege laut Notz im „Spatzennest“Weil bei 9,88 Kindern je Betreuungskraft. Im „Sonnenschein“Schwabhausen betreut eine Kraft rechnerisch 9,1 Kinder. Pädagogisch empfohlen werde ein Anstellungsschlüssel von eins zu zehn und gesetzlich vorgeschrieben sei eine Betreuungskraft für jeweils elf Kinder. Die Gesamtkosten von 453 000 Euro, welche die Gemeinde für den laufenden Betrieb an den beiden Einrichtungen zu tragen hat, errechnen sich aus dem pflichtgemäßen Förderanteil von gut 338 000 Euro und dem rechnerischen Defizit aus Einnahmen und Ausgaben von etwas mehr als 115000 Euro.
Hinzu kommen noch Kosten, die nicht über den Etat des Kindergartens abgerechnet werden, sondern direkt über den Gemeindehaushalt laufen. Dies sind Nebenkosten für Strom, Heizung und Warmwasser, Kosten für notwendige Investitionen und die Abschreibung an den Kindergartengebäuden sowie die Miete für die in Weil genutzten Container der „Blumenvilla“.
Auf der Einnahmeseite finden sich die Elternbeiträge von circa 195000 Euro. An staatlicher Förderung werden für beide Einrichtungen etwa 413 000 Euro erwartet, und zusätzlich fördere der Bezirk Oberbayern die integrative Gruppe in Weil mit 42 000 Euro.
Im Kindergarten Weil sind 96 der 100 Betreuungsplätze belegt. Neben zwei Regelgruppen werden im „Spatzennest“eine Krippengruppe, eine integrative Gruppe und eine Gruppe für Kinder unter drei Jahren betrieben. Mit 58 Anmeldungen sind die beiden Gruppen des Kindergartens „Sonnenschein“in Schwabhausen ausgebucht. Zusätzlich werden dort neun Schulkinder mit Mittagessen versorgt und nachmittags betreut.