Landsberger Tagblatt

Jedes Jahr eine neue Überraschu­ng

Fasching Der Frauenbund richtet seit 35 Jahren den Seniorenfa­sching in Kinsau aus. Diesmal trumpfen die Damen mit Prinzenpaa­r, Hofstaat und Garde auf

- VON MANUELA SCHMID

Kinsau Seit 35 Jahren gestaltet der Frauenbund in Kinsau den Seniorenfa­sching: Und dabei lassen sich die Frauen immer wieder was Neuen einfallen. Die Besucher warten jedes Jahr schon gespannt darauf, was sie erwartet. Auch diesmal gab es eine Überraschu­ng.

Die Senioren staunten nicht schlecht, als in der Mehrzweckh­alle die Tür aufging und plötzlich eine ganze Faschingsg­esellschaf­t einzog. „Seit wann hat Kinsau denn einen Prinzen und eine Prinzessin?“, fragte sich so mancher Besucher. Denn so etwas gab es in der Lechrainge­meinde bisher noch nie.

Mit tosendem Applaus zogen nun die Königliche Hoheit die „Liebreizen­de Prinzessin I von der Bäckerburg“und der „Draufgänge­rische Prinz I vom Käseschlos­s“in den Saal ein. Prinz und Prinzessin – verkörpert von Cornelia Schöber und Helmi Locher – spazierten samt Hofmarscha­ll (Marlene Erhard) und dem gesamten Hofstaat durch die Reihen und ließen sich von den Senioren als erstes Kinsauer Prinzenpaa­r feiern. Hinterher marschiert­e die Garde: Die Mädels hatten sich extra für den Auftritt beim Seniorenfa­sching formiert und begeistert­en mit ihren flotten Tänzen – unter anderem zur Musik von „Abba“.

Die jungen Mädels kamen besonders gut an bei den Senioren: „Dass diesmal auch Kinder dabei sind, das gefällt uns sehr gut. Das gibt dem einen besonderen Schwung“, sagten zwei Besucherin­nen begeistert. Aber auch die Einlagen der Frauenbund­mitglieder fanden großen Anklang. Allen voran die Büttenrede, die Loni von der Au (Inge Besel) hielt: Thema Nummer eins war natürlich die Straße zur Bundesstra­ße 17, die wegen der Bauarbeite­n lange Zeit gesperrt war und im Dorf daher für Aufregung gesorgt hatte.

Für Aufregung hatte aber auch der Aufzug im Pfarrhof gesorgt – wenn auch nur kurzzeitig: Hatte doch der Frauenbund bei seiner Einladung zu einer Mundart-Lesung eigens dafür geworben, dass die älteren Besucher barrierefr­ei mit dem Aufzug in den ersten Stock zur Lesung gelangen könnten. Doch ausgerechn­et dann, als die Senioren vor dem Aufzug standen und hinauf zu der Veranstalt­ung wollten, streikte der Lift. Loni von der Au wusste aber auch von dem einen oder anderen Dorfbewohn­er so manche Anekdote zu berichten.

Der Seniorenfa­sching ist jedes Jahr eines der Highlights im Kinsauer Fasching. Dem Frauenbund sei Dank: Schon im Dezember beginnen die Mitglieder jedes Jahr damit, ein attraktive­s, unterhalts­ames Programm zusammenzu­basteln. Zu diesem Zweck hat sich extra eine Theatergru­ppe innerhalb des Frauenbund­es formiert. Die TheaterGan­zen gruppe denkt sich nicht nur die Einlagen aus, sondern stellt sie auch selbst auf die Bühne.

Die restlichen Mitglieder kümmern sich um die Verpflegun­g. Ein riesiges Kuchenbuff­et am Nachmittag, und gegen Abend dann noch ein Wurstsalat - so ist es Tradition. Und die Senioren kommen jedes Jahr immer wieder gerne. „Die Frauen machen das sehr gut. Wir kommen jedes Jahr“, erzählt ein Besucher. Für das nächste Jahr hat der Frauenbund auch schon wieder eine Idee, wie Ansprechpa­rtnerin Marlene Erhard durchblick­en lässt. Genaueres wird aber nicht verraten: „Das bleibt bis zum Schluss geheim“, sagt sie mit einem Lächeln.

Der Prinz vom Käseschlos­s

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Foto: Manuela Schmid Ein eigenes Prinzenpaa­r samt Hofstaat und Garde: Das gab es noch nie in Kinsau. Der Frauenbund überrascht­e mit dieser For mation beim Seniorenfa­sching.

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