Landsberger Tagblatt

Die Handwerker haben volle Auftragsbü­cher

Jahresempf­ang Fachkräfte- und Auszubilde­nden-Mangel machen den Betrieben im Landkreis zu schaffen. Junge Leute sollen wieder den Wunsch haben ein Handwerk zu erlernen

- VON LUDWIG HEROLD

Landsberg Welch großes Ansehen die Kreishandw­erkerschaf­t genießt, offenbarte der Handwerker-Empfang im großen Sitzungssa­al des Landratsam­tes mit zahlreiche­n Gäste aus allen Bereichen des öffentlich­en Lebens. Der stellvertr­etende Kreishandw­erksmeiste­r Wolfgang Zeit versichert­e in seiner Begrüßung: „Der Handwerker-Empfang ist für uns alle sehr wichtig, da wir an diesem Tag Menschen ehren, die für das Handwerk und die Betriebe in unserem Landkreis eine besondere Leistung erbracht haben.“

Was die große „Handwerker-Familie“überdies bewegt, machte Kreishandw­erksmeiste­r Michael Riedle deutlich: „Das Handwerk steht für Aufbruchst­immung und Tatendurst – verbunden mit Werten“, sagte er und fügte hinzu: „Was man von unserer designiert­en Bundesregi­erung nicht behaupten kann.“

Damit das Handwerk seinen Tatendurst „optimal verwirklic­hen“könne, brauche es „handwerksf­reundliche Rahmenbedi­ngungen – auch und vor allem im kommunalen Bereich. „Wir haben Sie eingeladen, um den Dialog zwischen Handwerk und Kommunen zu pflegen und zu vertiefen.“Denn beide seien Partner und müssten dies auch sein, „weil sie von dieser Partnersch­aft wechselsei­tig profitiere­n.“Seine Begründung: „Die Betriebe des Handwerks schaffen wohnortnah­e Arbeits- und Ausbildung­splätze. Und sie sind vor allem auch das Fundament für die Wirtschaft­s- und Finanzkraf­t der Gemeinden.“

Die Rolle des Handwerks lasse sich, so Riedle weiter, „besonders deutlich untermauer­n, wenn man die Zahlen für das heimische Handwerk kennt“. Für den Landkreis Landsberg seien das 2325 Betriebe, 685 Auszubilde­nde und für 2017 ein Umsatz von 785 Millionen Euro.

Hausherr Landrat Thomas Eichinger sagte: „Mit einer Arbeitslos­enquote von 2,1 Prozent im letzten Monat haben wir mittlerwei­le nicht nur einen Fachkräfte­mangel, sondern einen Arbeitskrä­ftemangel. Und das spüren natürlich unsere Eingehend auf die im Kreistag anberaumte Entscheidu­ng über die Kreisumlag­e sagte Eichinger: „So, wie das Handwerk auf die nächste Generation bei den Auszubilde­nden schaut, so schauen wir auf die nach uns folgenden Kommunalpo­litiker, die ein bestelltes Haus brauchen mit einer guten Infrastruk­tur und keinen Schulden.“

Gekommen war auch der neue Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer von München und Oberbayern, Dr. Frank Hüpers: „Auch 2018 wird für das Handwerk ein gutes Jahr werden. Die Umsätze sind gestiegen und die Auftragsbü­cher voll.“Wichtig sei, „dass wir bald wieder eine stabile Bundesregi­erung bekommen, damit die Rahmenbedi­ngungen wieder gesetzt werden können.“Gleichwohl sehe er Licht und Schatten.

So im Bereich der Steuerpoli­tik. „Einige Vorhaben, die wir seit Jahren anmahnen, wie die große Steuerrefo­rm, die Beseitigun­g der ‚kalten Progressio­n’, werden wohl nicht kommen.“Und auch die partielle Absenkung des Solidaritä­tszuschlag­s sei fragwürdig. Begrüßensw­ert, so Hüpers, sei die geplante

Auch 2018 wird für das Handwerk ein gutes Jahr

 ?? Foto: Ludwig Herold ?? Höhepunkt des traditione­llen Handwerker Empfangs war auch heuer der Meistertru­nk der Gastgeber und Ehrengäste mit den neuen Trägern des „Goldenen Meisterbri­e fes“.
Foto: Ludwig Herold Höhepunkt des traditione­llen Handwerker Empfangs war auch heuer der Meistertru­nk der Gastgeber und Ehrengäste mit den neuen Trägern des „Goldenen Meisterbri­e fes“.

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