Landsberger Tagblatt

Kürzer und leiser

Lumpiger Donnerstag Der erste Umzug in Landsberg ohne Alkohol auf den Faschingsw­agen: Das sollte zwar der Sicherheit dienen, bei etlichen Teilnehmer­n hörte damit aber der Spaß auf. Sehen la assen konnten sich die Wagen und Fußgruppen aber auf jeden Fall

- VON GERALD MODLINGER UND THORSTEN JORDAN (FOTOS) »

Der Landsberge­r Faschingsu­mzug fiel etwas kürzer und leiser als in den vergangene­n Jahren aus, konnte sich aber trotzdem sehen lassen.

Landsberg Größe und Lautstärke sind nicht alles: Der Landsberge­r Faschingsu­mzug am Lumpigen Donnerstag fiel zwar etwas kürzer und leiser als in den vergangene­n Jahren aus, ansonsten stand der erstmals unter der Regie der Stadt veranstalt­ete Gaudiwurm seinen Vorgängern in nichts nach. Und der Zuspruch des Publikums konnte sich ebenso sehen lassen, auch wenn der Tag wettertech­nisch mit Schneefall und eisigen Temperatur­en eher ungemütlic­h war. Frau Holle mischte ziemlich mit beim Landsberge­r Straßenfas­ching, und so wunderte es nicht, dass gleich mehrere eisbärige Faschingsw­agen sich durch die Stadt schlängelt­en, die in Form von wei- Seifenblas­en für noch mehr Schneefloc­ken sorgten.

Der Lumpige Donnerstag begann ganz ruhig, am Vormittag herrschte fast Heiligaben­d-Stimmung in der Stadt, in der das öffentlich­e Leben außerhalb der Faschingsg­audi an diesem Tag zum Erliegen kommt. Als sich die Faschingsw­agen in der Von-Kühlmann-Straße aufstellte­n, schwankte die Stimmung zwischen verhalten und verärgert – es ging ums Biertrinke­n auf den Faschingsw­agen, das die Stadt verboten hatte. Die letzten Ritter der Jugendinit­iative Scheuring überlegten noch, ob sie wirklich mitfahren wollen. Der- weil prüften Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes, ob die Zapfanlage­n auf den Wagen trocken waren und die Lautstärke der Musikanlag­en unter 95 Dezibel blieb. Sogar auf einen Alkomaten der Polizei konnte die Truppe von Ernst Müller zurückgrei­fen.

Die Auflagen der

Stadt wurden dann beim Umzug durch den Kakao gezogen.

Die letzten Ritter skandierte­n vor dem Jury-Podium mit Oberbürger­meister Mathias

Neuner „Wir sind zu laut“. Der Burschenve­rein Obermeitin­gen schickte seinen Wildwest-Faschingsw­agen soßen

Das Ordnungsam­t hatte viel zu tun

gar ganz ohne Besatzung durch Landsberg – mit der Botschaft „Fasching ade. Die Auflagen sind zu hoch“. Untergangs­stimmung auch beim darauffolg­enden Wagen des Faschingsv­ereins Igling, der unter dem Motto „Wir kriegen keinen mehr hoch“gleich drei aktuelle Themen auf die Schippe nahm: die Air-Berlin-Pleite, die Auflösung des Penzinger LTG 61 und den Pannenflug­hafen BER in Berlin. Untergegan­gen war im vergangene­n Jahr auch die JamaikaKoa­lition, nach deren Verbleib forschte Ettis Bayernstüb­erl mit einem ziemlich echt ausse- henden U-Boot. Das war es dann schon fast mit dem närrischen Spott. Ansonsten beeindruck­ten wieder handwerkli­ch und gestalteri­sch sehr aufwendig gestaltete Wagen mit den unterschie­dlichsten Motiven: Da wurde selbst der Märchenkön­ig Ludwig II. zum Faschingst­hema. Die Landjugend Weil brachte die alten Römer zurück. Ein Wagen aus Egling und Winkl ging auf Hexenjagd, die Burgselhüt­te aus Scheuring war hinter einem Drachen mit feurigem Atem her.

Zum Aufwärmen und Weiterfeie­rn ging es nach dem Umzug etwa ins Zelt auf der Waitzinger Wiese. Gegen 15 Uhr war das Zelt noch spärlich gefüllt, aber: „Die Stimmung wird später sicher besser“, sagt Florian Dressel aus Hofstetten. Er schätzt das Palazzo-Zelt als Partymitte­lpunkt. Markus Schneider aus Penzing hoffte auf den Abend: „Später kommen noch Freunde und dann wird gefeiert, jetzt bin ich aber noch nicht so in Partylaune.“

Gute Stimmung herrschte bereits bei Nadine Meier aus Königsbrun­n. „Ich bin nur wegen dem Zelt nach Landsberg gekommen, da man hier sehr gut feiern kann“, schwärmte sie. Bereits am Vormittag stimmte sich Lisa Schwarz aus Fuchstal auf den Fasching ein. „Nach dem Umzug geht es immer direkt ins Zelt, weil es draußen so kalt ist“, erklärte sie und fügte hinzu: „Die Musik hier finde ich richtig gut.“

Bis zum Abend sollte die Stimmung weiter steigen

 ??  ?? „Die Bude ist voll“, sagte Oberbürger­meister Mathias Neuner beim Lumpigen Donnerstag – und dieses Bild vermittelt auch diese Aufnahme vom Hauptplatz wä
„Die Bude ist voll“, sagte Oberbürger­meister Mathias Neuner beim Lumpigen Donnerstag – und dieses Bild vermittelt auch diese Aufnahme vom Hauptplatz wä
 ??  ?? Ein Kostüm für kalte Tage.
Ein Kostüm für kalte Tage.
 ??  ?? Gut eingepackt war die Garde des Hohenfurch­er Faschingsc­lubs.
Gut eingepackt war die Garde des Hohenfurch­er Faschingsc­lubs.
 ??  ?? Das macht immer Eindruck bei den Mädels: eine Kapitänsun­iform im Fasching.
Das macht immer Eindruck bei den Mädels: eine Kapitänsun­iform im Fasching.
 ??  ?? Abgesang auf den Landsberge­r Fasching? Der Wagen des Burschenve­reins Obermeitin­gen.
Abgesang auf den Landsberge­r Fasching? Der Wagen des Burschenve­reins Obermeitin­gen.
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 ?? Fotos: Thorsten Jordan ?? ährend des Gaudiwurms.
Fotos: Thorsten Jordan ährend des Gaudiwurms.
 ??  ?? Auf den Faschingsw­agen mussten die Krüge leer bleiben – auch für Eisbären.
Auf den Faschingsw­agen mussten die Krüge leer bleiben – auch für Eisbären.
 ??  ?? Die Golden Girls sorgten für einen glänzenden Höhepunkt beim Landsberge­r Fasching.
Die Golden Girls sorgten für einen glänzenden Höhepunkt beim Landsberge­r Fasching.
 ??  ?? Ettis Bayernstüb­erl suchte per U Boot nach der untergegan­genen Jamaika Koalition.
Ettis Bayernstüb­erl suchte per U Boot nach der untergegan­genen Jamaika Koalition.
 ??  ?? Mobil blieben die Bio Scooter ganz ohne Dieselabga­se.
Mobil blieben die Bio Scooter ganz ohne Dieselabga­se.
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