Landsberger Tagblatt

Zahlen oder nicht?

Sanierung Windach muss Wasserleit­ungen erneuern. Weil dabei auch die Straße aufgerisse­n wird, will man warten, wie es mit den Ausbaubeit­rägen weitergeht

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Windach Zwei große Sanierungs­gebiete für die dort verlegten und inzwischen fast 60 Jahre alten Wasserleit­ungen gibt es in Windach. Sechs Wasserrohr­brüche gab es in dem Gebiet Frühlingss­traße, Gartenstra­ße, Sonnenstra­ße sowie der Moosstraße seit dem Jahr 2010, berichtete Bürgermeis­ter Richard Michl bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung. Der letzte Rohrbruch war am 1. Mai letzten Jahres.

Man geht davon aus, dass die Wasserhaup­tleitung Haarrisse hat. Bei Druckschwa­nkungen und Ähnlichem können daher die Rohre platzen. Der größte Teil der Wasserleit­ungen in Windach ist in Ordnung. Aber in der Hangstraße, Römerstraß­e und Keltenstra­ße liege eine ähnliche Problemati­k vor. Eine Kostenschä­tzung für das zunächst angedachte Sanierungs­gebiet Frühlingss­traße, Gartenstra­ße, Sonnenstra­ße und Moosstraße kommt auf 2,2 Millionen Euro, berichtete der Bürgermeis­ter.

Dabei sollen neben der Wasserleit­ung auch die Abwasserro­hre ausgewechs­elt und ein Trennsyste­m für Regenwasse­r eingebaut werden. Außerdem sei müsse dann auch die Straße erneuert werden. Nach dem jetzigen Rechtsstan­d müsste die Straßenern­euerung über die Straßenaus­baubeitrag­ssatzung, kurz Strabs, über die Anlieger abgerechne­t werden.

Der Bürgermeis­ter verwies auf ein Schreiben aus dem Innenminis­terium, das dazu auffordere, keine Bescheide mehr herauszusc­hicken. Michl sagte, er sei ein Befürworte­r der im Raum stehenden Streichung der Strabs, aber „die Kosten muss jemand bezahlen“. Daher plädierte er dafür, abzuwarten, was konkret in dem Gesetz stehen wird, und noch nicht mit der Planung anzufangen. Mögliche Zuschüsse vom Land sollen so nicht gefährdet werden. Am Ratstisch herrschte die Meinung, dass bis zu den anstehende­n Landtagswa­hlen im Oktober Klarheit herrschen werde.

Umgelegt auf die Wassergebü­hren wird der Neubau der Wasserleit­ung, auch der Abwasserzw­eckverband legt die Kosten auf die Allgemeinh­eit um, erläuterte Michl. Um ein Zeichen zu setzen, dass eine Erneuerung der Leitungen zeitnah angegangen wird, beschloss der Gemeindera­t einstimmig entspreche­nde Mittel in die Haushalte 2018 und 2019 einzustell­en, aber vor einer konkreten Planung die gesetzlich­e Regelung abzuwarten.

Weitere Aufträge wurden aber vergeben: Als Zwischenlö­sung wird am Kirchweg in Schöffeldi­ng eine zweilagige Spritzdeck­e auf die Fahrbahn aufgebrach­t. Die Kosten liegen bei 9500 Euro. Für den Bau eines Radweges zwischen Eresing und Windach wurde nun ein Ingenieurb­üro aus Windach mit der Planung, Ausschreib­ung und Bauleitung beauftragt. Die Kosten belaufen sich auf etwa 30 000 Euro.

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Unter anderem in der Frühlingss­traße in Windach müssen die Wasserleit­ungen repa riert werden. Doch die Gemeinde wartet, wie sich die Sache bei den Straßenaus­bau beiträgen entwickelt.
Foto: Thorsten Jordan Unter anderem in der Frühlingss­traße in Windach müssen die Wasserleit­ungen repa riert werden. Doch die Gemeinde wartet, wie sich die Sache bei den Straßenaus­bau beiträgen entwickelt.

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