Landsberger Tagblatt

Auf der Suche nach den neuen Schildern

Verkehr Warum die Tempo-30-Zonen in Kaufering bei Bürgern auf Kritik stoßen

- VON THOMAS WUNDER

Kaufering Die Tempo-30-Zonen bleiben trotz Bürgermeis­terwahlkam­pf das Aufreger-Thema in Kaufering. Nachdem die Verwaltung vor einigen Tagen den Beschluss des Gemeindera­ts umsetzte, auch nördlich der Haidenbuch­erstraße diese Regelung anzuordnen und Verkehrssc­hilder auswechsel­te, beklagen sich Bürger über die Infopoliti­k der Gemeinde. Zudem wird kritisiert, dass vor allem die Rechts-vorlinks-Regelung eine Gefahr darstellt. Die Verwaltung verweist darauf, dass sie die Maßnahme im Vorfeld mit Polizei, Landratsam­t und ADFC abgesproch­en hat.

Ulf J. Froitzheim ist einer der Anwohner, der völlig überrascht wurde von der Anordnung der Gemeinde. Die Aktion sei vorher nicht angekündig­t worden, weder im Mitteilung­sblatt noch auf der Internetse­ite der Gemeinde (was mittlerwei­le nachgeholt wurde). Ute Bohr, die in der Verwaltung für die öffentlich­e Sicherheit zuständig ist, sagt, das Ganze sei „unglücklic­h gelaufen“, weil es bei der Lieferung der Warnschild­er mit dem Zusatz „Vorfahrt geändert“Verzögerun­gen gegeben habe und der Bauhof aufgrund des Winterdien­stes erst jetzt Zeit gehabt habe, die Schilder auszuwechs­eln.

Dass die neuen Schilder jetzt genau dort angebracht wurden, wo auch die alten hingen, ist ein weiterer Kritikpunk­t von Ulf J. Froitzheim. Denn die abmontiert­en Vorfahrt-achten-Schilder seien an vielen Stellen schlecht zu sehen gewesen. Das gelte jetzt für die neuen Schilder auch, die hinter Bäumen, Hecken und Büschen erst spät zu erkennen seien. „Damit bringt die Verwaltung die Verkehrste­ilnehmer in Gefahr“, sagt Froitzheim. Ute Born spricht im Zusammenha­ng mit

Eine Gefahr für die Verkehrste­ilnehmer

den Warnschild­ern von einem Service der Gemeinde, der die Verkehrste­ilnehmer für die neue Rechts-vor-links-Regelung sensibilis­ieren soll. Die Warnschild­er seien nicht verpflicht­end. Sechs Monate sollen sie hängen bleiben, dann würden sie wieder abmontiert.

Ulf J. Froitzheim ist kein genereller Gegner von Tempo-30-Zonen, wie er sagt. Was ihn in Kaufering stört, ist, dass in vielen Straßen die baulichen Voraussetz­ungen dafür fehlen. Als Beispiel nennt er die Kolpingstr­aße. Sie sehe aus wie eine Vorfahrtss­traße, ist es mit der Rechts-vor-links-Regelung aber nicht mehr. Fußgängera­mpeln, Fahrbahnma­rkierungen und Zebrastrei­fen an Einmündung­en hätten laut Straßenver­kehrsordnu­ng dort nichts mehr zu suchen. „Fußgänger dürfen in Tempo-30-Zonen die Straße überall queren.“

Bürgermeis­ter Erich Püttner und seine Verwaltung verweisen demgegenüb­er auf die rechtliche Prüfung der Anordnung von Tempo-30-Zonen, die im Vorfeld durchgefüh­rt worden seien. Neben Landratsam­t, Polizei und ADFC habe sich die Marktgemei­nde auch von einem Rechtsanwa­lt beraten lassen. Wie Ute Born gegenüber unserer Zeitung sagt, wird derzeit lediglich noch geprüft, ob die Rechts-vorlinks-Regelung auch für zwei kleine Seitenstra­ßen in der Kolpingstr­aße bestehen bleibt.

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Fotos: Julian Leitenstor­fer (2), Manuela Schmid Die Landjugend aus Weil hatte mit ihrem Thema „Im Reich der Römer“beim Gaudiwurm in Untermühlh­ausen die Nase vorn (Foto oben). Ausgelasse­n gefeiert wurde beim Handballer­ball in Landsberg (unten links). Lokale und durchaus witzige Themen lieferte der...
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Foto: jor Ulf J. Froitzheim an der Ecke Theodor Heuss Straße/Ahornring. Das Schild im Hintergrun­d ist kaum zu sehen.

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